In den letzten Wochen mussten, aufgrund des ständig steigenden Cauca-Flusses, 25.234 Menschen evakuiert werden.
Der Grund für den Anstieg ist das Stauseeprojekt namens Hidroituango.
Vier kolumbianische Gemeinden namens, Cáceres, Puerto Antioquia, Tarazá und Valdivia waren betroffen und angesichts der zunehmenden Gefahr wurden am 28. Mai für acht weitere Dörfer eine Warnung herausgegeben, dass auch diese möglicherweise schon bald evakuiert werden müssen. Diese Dörfer befinden sich ebenso in der Risikozone des Hidroituango-Staudamms in Antioquia. Der vom Industrie- und Handelsunternehmen im Besitz der Gemeinde Medellín Empresas Públicas de Medellín (EPM) betriebene Staudamm wird die Überschwemmung von 4. 500 Hektar tropischem Trockenwald verursachen.
Rein zufällig sind nach Bekanntwerden des Flussanstiegs Dokumente über das Wasserkraftprojekt und den Bau des Staudamms, das Kraftwerk und die damit verbundenen Arbeiten auf der Website des Hauptinvestors Empresas Públicas de Medellín verschwunden. Sie wurden garantiert unabsichtlich gelöscht... Vermutlich hat jemand bei der Tastaturreinigung einfach einen falschen Knopf gedrückt... So ein Pech aber auch....
Bösartige kolumbianische Journalisten sind der Ansicht, dass dies kein Hoppala sondern pure Absicht war und man damit gegen das Gesetz Nr. 594 aus dem Jahr 2000 verstoße. Dieses besagt, dass "die Vernichtung jeglicher Aufzeichnungen verbietet, welche das Nachvollziehen von Institutionen möglich macht".
Es ist offenkundig, dass für den Flussanstieg und die Massenevakuierungen, Mängel beim Staudammbau verantwortlich sind. Aufgrund der Baumängel steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kraftwerk nicht nach Zeitplan übergeben und in Betrieb genommen werden kann. Der derzeitige Notfall am Hidroituango ist, laut den Berichten der lokalen Medien, noch lange nicht unter Kontrolle. Es wurden bei dem unerwarteten Flussanstieg, das Maschinenhaus des Stausees geflutet und außerdem sind drei Umleitungstunnel, welche für einen möglichen Notfall errichtet wurden, durch-gebrochen.
Seit vielen Monaten haben Umweltschützer, vor solchen Gefahren gewarnt. Sie protestieren gegen die Flutung und haben dafür auch Unterstützung aus dem EU-Parlament zugesprochen bekommen. Dies konnte allerdings nicht verhindern, dass bei einer der ersten Demonstrationen ein Mitglied der Umweltorganisation Rios Vivos ermordet wurde. sHugo Albeiro George Pérez wurde in den Morgenstunden des 2. Mai, während der Mobilisierung, erschossen.
Jedes Mittel scheint Recht zu sein, um die Stimme der Vernunft zu besiegen... viel zu oft... und an viel zu vielen Orten dieser Welt...
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