Mein Summer Breeze 2017 - Teil 3 (Donnerstag)steemCreated with Sketch.

in summerbreeze •  7 years ago 

Hallo,
hier endlich Teil 3 meines Summer-Breeze-Berichts!

Am Donnerstag wurde es langsam ernst mit den Bands. Die erste die ich an diesem Tag gesehen habe waren Black Inhale , eine Metal Band aus Wien. Sie haben mir sehr gut gefallen, allerdings hätte es für mich nicht schneller, lauter oder brülliger werden dürfen. Aber so haben sie mir einen guten Start in den Tag beschert!



Nachdem in den letzten Jahren Acts wie Bilderbuch und Wanda unterstrichen haben, dass es auch in Österreich durchaus hörenswerte und frische Bands gibt, schicken sich nun die Österreicher von BLACK INHALE an vehement zu unterstreichen, dass es auch in Sachen Metal Bemerkenswertes im Nachbarland gibt. Fronter und Gitarrist Raffael Trimmal hätte wohl auch als Basketballer Karriere machen können, mit einer Stimme, die nicht wenige an den Jungen Phil Anselmo erinnerte, sind wir aber froh, dass er sich für die Bühne und gegen das Basketballfeld entschieden hat. Mit massig Druck und ebenso viel Spielfreude nutze der Vierer die ihnen zugestandene halbe Stunde optimal aus, drückte aufs Gas, vergas aber auch die Kommunikation mit dem Publikum nicht. Eine mehr als überzeugende Visitenkarte, die die Band hier hinterlassen hat. Demnächst kann man sie dann im Vorprogramm von Volbeat, Flogging Molly und Amorphis in Graz erleben.

1.A Doctrine Of Vultures
2. The Die Is Not Yet Cast
3. Warning
4. Losing My Faith
5. The Pessimist



Später am Abend spielten Megadeth , die man natürlich schon aus Allgemeinbildungsgründen nicht verpassen darf. Die Art von Musik passt mir tatsächlich auch sehr gut, ich fand die Show topp. Ich hatte mich allerdings im Vorfeld etwas belesen und bin mit den Ansichten des Frontsängers nicht ganz einig. Aber es ist ja ein Metalkonzert und kein Debattierkurs. Also, Megadeth waren geil!



Den ersten Headliner-Slot des diesjährigen SUMMER BREEZE-Jubiläums belegte am Donnerstagabend niemand Geringeres als eine Thrash Metal-Legende. MEGADETH gaben sich die Ehre und vor der Bühne erklangen die Lobpreisungen schon aus zahlreichen Kehlen, bevor Dave und seine Mitstreiter überhaupt nur einen Fuß auf die Bretter gesetzt hatten. Die Spannung entlud sich mit den ersten Tönen von „Hangar 18“ und dem Neuzugang an der Gitarre Kiko Loureiro, der die Bühne noch vor seinen Mitstreitern nahezu stürmte. Doch auch Dave Mustaine und David Ellefson am Bass zeigten sich in bester Spiellaune. Ein glasklarer Sound fast auf dem gesamten Bühnenvorplatz tat ein Übriges. Durchsetzt von einer Handvoll bewährter Titel neueren Datums zockten MEGADETH sich in den folgenden 80 Minuten durch ein Klassiker-Set, das hinter die Zuordnung der Band zu den „Big Four“ des Thrash Metals noch einmal ein deutliches Ausrufezeichen zu setzen vermochte. „In My Darkest Hour“ durfte dabei ebenso wenig fehlen wie „Trust“, die Ballade „A Tout le Monde“ und das unverwüstliche „Symphony Of Destruction“. Dave Mustaines Begleitmannschaft zeigte sich in bestechender Form. Doch obwohl besagter Kiko Loureiro zwischenzeitlich sogar einige Minuten Solo-Show inklusive Finger-Cam spendiert bekam, wurde sehr deutlich, wer in dieser Band die Hauptfigur darstellt. Bis auf den einen oder anderen Textaussetzer lieferte Mustaine auch ab und die blonde Lockenmähne vor den vulkanischen Leinwandprojektionen sorgte für so manches diabolisch-triumphale Bild des Abends. Die Zeit verging derweil im Flug und als sich die Band zum Abschied verbeugte, hätte die Uhrzeit tatsächlich noch einen letzten Song zugelassen. An der hohen Qualität des Dargebotenen änderte das freilich nichts und im Publikum überwogen die zufriedenen Gesichter bei weitem.

1. Hangar 18
2. The Threat Is Real
3. Wake Up Dead
4. In My Darkest Hour
5. Sweating Bullets
6. Conquer Or Die
7. Trust
8. A Tout Le Monde
9. She Wolf
10. Poisonous Shadows
11. Tornado Of Souls
12. Dystopia
13. Symphony Of Destruction
14. Peace Sells ... But Who's Buying?
15. Mechanix
16. Holy Wars



Dann spielten wieder In Extremo, die ich ja schon einen Tag davor bei ihrem Specialauftritt bestaunen konnte, diesmal aber mit neueren Stücken. In Extremo machen immer eine gute Stimmung und man kann nicht anders als mitzutanzen und mitzuhüpfen. Ich jedenfalls nicht :-) Und die Special Effects (Pyro, Konfetti (?),...) hauen immer rein!



Nach der eher reduzierten Back-To-The-Roots-Überraschungs-Show am Mittwoch, fuhren IN EXTREMO für ihr Headliner-Set die ganz schweren Geschütze auf. Eine kleine Verspätung von zehn Minuten tat der guten Stimmung dabei keinen Abbruch. Die Mittelalter-Rocker starteten mit „Feuertaufe“ und jeder Menge Pyro-Effekten in ihren Auftritt. Das Publikum zeigte sich von der ersten Sekunde an textsicher. Bereits beim dritten Song „Vollmond“ tobte die Menge. Dass IN EXTREMO bei solch euphorischen Reaktionen aus dem Grinsen nicht mehr rauskamen, überrascht wenig. Trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit begrüßte Michael Rhein die Menge auf humorvolle Art mit: „Guten Morgen SUMMER BREEZE!“ Für ihr tausendstes Konzert hatte die Band im Vorfeld einige Überraschungen angekündigt. Die erste davon folgte im Anschluss an „Störtebeker“. Für „Unsichtbar“ holte die Band nämlich einen „sehr, sehr alten Freund“ auf die Bühne. Dabei handelte es sich um niemand Geringeres als Kreator-Frontmann Mille Petrozza. Der Sänger der Essener Thrash-Institution veredelte den Song bereits auf dem Studioalbum „Sterneneisen“. Auch wenn es ungewohnt war, ihn ohne Gitarre am Mikrofon zu sehen, legte er einen souveränen Gastauftritt hin. Für den Titelsong des aktuellen Albums „Quid Pro Quo“ forderte Michael Rhein dann noch mal die ganze Unterstützung des Publikums: „Wir üben das jetzt mal. Ich schreie ‚Quid Pro Quo‘ und dann ihr.“ Gesagt getan, das Mitsingspielchen saß bereits beim ersten Versuch. Danach ging es Schlag auf Schlag mit „Liam“, „Mein Rasend Herz“ und dem auf Russisch gesungenem „Schwarzer Rabe“. Ihr Hitgespicktes Programm beendeten IN EXTREMO mit dem mittelalterlichen „Pikse Palve“. Umrahmt wurde der Konzertabschluss von einem gewaltigen Feuerwerk. Eine bessere tausendste Show hätte die Band sich und ihren Fans kaum bieten können.

1. Intro/Requiem
2. Feuertaufe
3. Zigeunerskat
4. Vollmond
5. Störtebeker
6. Unsichtbar
7. Quid Pro Quo
8. Liam
9. Mein Rasend Herz
10. Schwarzer Rabe
11. Sängerkrieg
12. Sternhagelvoll
13. Frei Zu Sein
14. Spielmannsfluch
15. Pikse Palve


Und nun zu meinem HIGHLIGHT des Tages und eigentlich auch des ganzen Summer Breezes: WARDRUNA! Ich hatte sie vorab mal bei Youtube angehört und dachte mir da "Klingt interessant, will ich mir unbedingt anschauen." Aber dass mich so etwas mitreißendes erwartet, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das Puplikum war total gebannt, die Musik drönte durch die Luft und wirkte absolut großartig. Die Band selbst sagte kaum etwas, sie spielten einfach. Es war wirklich sehr ergreifend und ein junger Mann neben mir schüttelte ständig den Kopf und raufte sich die Haare, weil er nicht fassen konnte, wie toll die sind (so ist jedenfalls meine Interpretation). Ein Lied war besonders eindrucksvoll, ich glaube es ging um den Weg ins Walhalla oder sowas, und rührte ihn so sehr, dass er weinen musste. Aber ich kann es wirklich gut nachvollziehen, mich hat die Musik auch sehr berührt und ich fühlte mich absolut friedlich danach und wollte eigentlich gar nichts anderes mehr hören.



Nach der In Extremo-Extravaganza, die ja in einem großen Feuerwerk endete, wirkten WARDRUNA dagegen wie pures Kontrastprogramm. Die Band vermittelte auf der Hauptbühne das intime Gefühl, das man sonst vor allem bei Unplugged-Konzerten bekommt. Das war natürlich gar nicht mal so abwegig, denn der Nordic Ritual Folk der Band um Einar Selvik und Lindy Fay Hella wurde nicht nur mit zahlreichen, selbst gebauten Instrumenten gespielt, sondern verbreitete erst durch seine akustische Natur seine volle Wirkung. Das sieht man wirklich selten, dass das Publikum vor der riesigen Bühne derart ruhig und gebannt das Geschehen verfolgt. Aber die Menge hing der Band an den Lippen und Instrumenten und ließ sich von den mystischen Klängen mitreißen. Bereits bei den Klängen des Openers „Tyr“ machte sich allerseits Gänsehaut breit und es war um das Publikum geschehen. Die Band spielte ihr Set kommentarlos herunter, was in diesem Fall ein starkes Plus war. Denn der Flow, der sich dadurch einstellte, machte die musikalische Erfahrung um einiges intensiver. Erst zum Ende hin ließ sich Selvik zu einem schüchternen „Danke“ hinreißen, ehe die Band mit ihrem abschließenden Song „Helvegen“ diesen denkwürdigen Auftritt zu einem würdigen Ende kommen ließ. Wer die Show verpasst hat, dem sei gesagt, dass die Band im Oktober zwei weitere Deutschlandkonzerte gibt.

1. Tyr
2. Heimta Thurs
3. Runaljod
4. Raido
5. Isa
6. Algier Stien Klarnar
7. Rotlaust Tre Fell
8. Fehu
9. Naudir
10. Odal
11. Helvegen





Und hier noch die Summer Breeze Impressionen von Donnerstag auf ihrem Youtube-Channel:



Alles Liebe und schönes Wochenende,
Elaine


Bilder und Berichte von www.summer-breeze.de Videos von Youtube
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wie fandest Du die InEx Show am Donnerstag im Vergleich zur SpecialShow? Ich habe mir nur die SpecialShow angeschaut, fand die Setlist großartig :) Grüße, Säsch/Gefrierbrand

Irgendwie finde ich, dass man die gar nicht so gut vergleichen kann. Es war wie zwei unterschiedliche Bands finde ich...

Die erste war etwas nostalgischer und schlicht gehaltener, was ich eben aufgrund der "alten Sachen" ganz schön fand, aber die danach war irgendwie pompöser und auch ziemlich geil!

Sorry, kann da keine definitive Aussage machen leider! :)

gut stimmt schon, aber auf der großen Bühne gibts natürlich auch ganz andere Möglichkeiten. Ich fand aber prinzipiell die Herangehensweise ziemlich cool, dass sie gesagt haben, sie spielen am ersten Tag vorrangig die alten Sachen und an Tag 2 dann das neue Zeugs. (grade, wenn man die älteren Songs besser findet^^)

Ich wohne nur paar Kilometer entfernt von dem Festival Gelände, Dinkelsbühl ist in Zeiten des Summer Breeze's immer total unbesuchbar - VIEL ZU VIEL los :D
Selber war ich noch nie auf diesem Festival. Die Musik ist nicht meine :) Aber jeder hat ja andere Vorlieben :)

Das glaube ich dir gerne, die Innenstadt ist immer total voll und schwarz und die Straßen auch immer ziemlich verstopft, ne?