Achtung! Nicht alles zu wörtlich nehmen. Ich bin Künstler und neige zu Dramatik und Übertreibung. Mir geht es gut, ich bin nicht suizidgefährdet (jedenfalls nicht mehr als sonst :D). Es braucht keiner Hilfe holen, ich bin in guten Händen und in fester Struktur. Dennoch ist mir der Text wichtig um es endlich in die Welt zu schreien.
Ich lebe, ich bin und will auch bemerkt werden!
Ich brauche ein Ventil. Ich muss endlich meine Gedanken aus meinem Kopf kriegen. Meine Songtexte wird keiner Lesen, da meine Band kein Geld hat um extra Seiten für das Booklet auszugeben. >.>
Welcher Ort eignet sich also besser seinen geistigen Müll ab zu laden als das Internet. :P
Hier also ein Versuch zu bloggen.
Ich habe Depressionen. Was mich seit fast 2 Jahren daran hindert meinen Hintern hoch zu kriegen und endlich zu leben.
Seit fast 2 Jahren halte ich mir jeden Morgen eine imaginäre Waffe an den Kopf und will gern abdrücken.
Jedenfalls gelingt es mir, den Abzug zu betätigen, in meinen Gedanken ganz leicht.
Ich stelle mir dann die Stille vor die darauf folgt. Nicht zu sein ist schön. Wir haben doch alle diese Erfahrung schon gemacht, oder?
Nicht existent zu sein waren wir doch alle vor unserem Leben. Wir werden auch wieder nicht Existieren. Wir sind alle mehr Nicht als hier, gemessen an dem Alter des Universums.
Das ist auch Logisch. Nach der Mengenlehre, ist die Leere Menge immer Teil einer Menge. Nicht zu existieren gehört genauso zu jeder Person wie ihre Existenz.
Aber ich schweife ab.
Ich wollte erklären warum mich der Gedanke beruhigt nach dem Tot Nicht zu sein. Ganz einfach. Sorgenfrei und schmerzlos. Leben heißt Schmerz. Ohne Schmerz und allen anderen negativen Emotionen würden wir nicht überleben.
Trauer tut weh und sie muss weh tun, sonst würde unsere Spezies aussterben.
Ein Beispiel.
Eltern die sorglos mit ihrem Nachwuchs umgehen und ihn dadurch verlieren, werden von Natur aus gezwungen so einen heftigen Schmerz zu durchleben, dass sie sich wünschen so was nicht nochmal durch zu stehen. Ergo werden sie die Kinder hüten wie ihren Augapfel.
Bei mir ist es leider anders und kompliziert und dennoch gleich. Als meine Großeltern gestorben sind, war in mir kaum eine Regung. Der Tod meiner Großeltern war so weit weg wie die 80 Toten, die jede Woche im Irak durch die Medien vermeldet werden. Ich habe nicht getrauert, ich habe mich schlecht gefühlt, weil ich nicht trauerte. Als ich am Grab meines Opas stand, war meine größte Sorge nicht in das offen Grab zu fallen. Ich hatte Angst, dass sich die Erde löst und ich hineinfalle. Ich habe mich in Gedanken verabschiedet, weil ich dachte das wird erwartet. Nicht weil ich es wollte.
Heute weiß ich warum ich so reagiert habe. Ein Teil, weil ich krank bin. Wortwörtlich. Schon damals waren die Anzeichen da, die mich heute so umklammern. Ein anderer Teil war meine, damals noch nicht in Worte gegossene, nihilistisch atheistische Annahme des Nichts.
Ich musste mich nicht verabschieden. Sie sind noch immer da. In meinen Gedanken, in denen meiner Familie und ihren Freunden. Sie sind auf Fotos. Sie sind da wo sie lebten immer noch präsent, solange sich nur einer an sie erinnert. Danach geht auch dies alles ins Nichts. Was eigentlich, dank der Sammelwut und Dokumentarfreudigkeit der Menschen, unwahrscheinlicher wird.
Sie sind ins Nichts wieder zurück gegangen. Unsere Leben haben sich für einen kurzen Augenblick gekreuzt und jetzt haben sich die Fäden verdünnt die uns verbanden. In gewisser weise habe ich getrauert. Nur nicht so wie es erwartet wird.
Ja schön und gut, aber warum beruhigt mich das jetzt?
Nun, weil es hier kein Ausweichen gibt. Wieder zurück ins Nichts zu gehen wird uns alle ereilen. Irgendwie beruhigt mich das, weil es ein so harter Schnitt ist, aber das hinüber gleiten so sanft und leicht scheint.
Es ist nicht schlimm einen Todeswunsch zu haben. Für mich ist es eine Sehnsucht nach Leichtigkeit, Sanftheit und Sorgenfreiheit. Tatsächlich hält mich das Gedankenspiel um Selbstmord am Leben. Nicht zu sein hat ja auch den Nachteil nichts mehr zu tun zu haben.