2 Wochen Cuba - das Land der Zigarren, des Rums und der Revolution

Unsere Reise ging mit Airfrance von Frankfurt am Main-Habana-Vinales Tal-Cienfuegos-Trinidad-Habana

Meine Reise war eher low budget, also ist dieser Beitrag für die Leute, die Hostels statt Hotels bevorzugen. Wenn ihr eher aus Luxus oder organisierter Reisen steht, ist mein Beitrag vermutlich weniger hilfreich (not judging, just saying).

Habana

Wir haben unsere Unterkunft in Habana im Voraus online gebucht. Dabei handelte sich um Privatunterkunft, sogenannte „Casas Praticulares“. Nicht nur weil es sich um eine preisgünstige Alterative zu den überteuerten Hotels handelt, sondern auch weil ihr die eiheimischen, sowie das tolle Essen besser kennenlernen könnt, ist dies ein Muss. Eurer Gastgeber wird für wenig Geld für euch Kochen und euch die besten insidertipps über die Stadt geben.

Wie bei Hotels, gibt es hier Preisklassen, gute und weniger gute „Casas“. Unsere Zimmer hatte keine Fenster, weniger toll. Dafür gab es abends Cocktails aufs Haus in der Bar, unter der Wohnung und wir dürften die Einheimischen beobachten, wie sie auf der Straße tranken, tanzten und feierten. Die Casa war mitten in der Altstadt Habana Vieja. Wenn ihr lieber in eine neuern Stadtteil wohnen möchtet, dann sollt ihr zumindest ein Spaziergang durch Habana Vieja machen.

Es gibt für jeden Geschmack etwas: Enge Gassen, barocke Fassaden, Museen, Kirchen. Achtet auf Details wie Türklopfer, Balkone, Hauseingänge – by chance ergeben sich tolle Fotos.

Centro Habana und andere Stadtteile sind ebenfalls sehenswert. Malecon, die kilometerlange Uferpromenade die im neuen „Fast and Furious 8“zu sehen ist, empfehle ich auch. Wenn die Wellen zu hoch sind und ihr zu nah am Rand der Promenade steht, kann es passieren, dass ihr klitsch nass werdet. Ich war Zeugin, wenn dies meiner Freundin passierte.

Der Westen

Vinales Tal ist wirklich sehenswert. An einem bio, frischgemachten Cocktail (gerne auch non-alcoholic) auf einer Obst-Plantage schlürfen und dabei den tollsten Sonnenuntergang beobachten – unbezahlbar.

Wir sind mit einem Reisebus von Habana nach Vinales gereist. Es ist preiswert und wir hatten zusätzlich die Möglichkeit mehr von der Landschaft zu sehen. Die Unterkunft in Vinales hat uns unser Gastgeber aus Habana organisiert. Einfach Bescheid geben, wo es als nächstes hingeht und dass ihr noch nichts gebucht habt, und schon ist alles organisiert. Dort funktioniert noch Wer kennt wen. Ein Anruf zack, sie haben neue Unterkunft.
Wenn sie sich in Vinales wieder für eine Privatunterkunft entschieden haben, kennt eurer Gastfamilie mit Sicherheit einen Guide, jemanden der Fahrräder verleiht oder euch zu dem schönsten Strand „Playa Juitas“ fahren kann. Wirklich, einfach nachfragen. Ah ja, die Sprache. Spanisch ist nicht eure Stärke, es macht nichts. Ein kleines Wörterbuch mitnehmen, Hände und Füße benutzen. Und es findet sich immer jemand der auch Englisch spricht.

In unserer Unterkunft haben wir tolles Essen für umgerechnet 5€ bekommen. Es gab frisch zubereitet Fisch, Reis und Bohnen, Omelett, tolle exotische Früchte, leckere frisch gepresste Säfte - uh, diese fehlen mir so.
Vinales ist das genauere Gegenteil von Habana. Hier finden sie pure Natur, Tabakplantagen, hunderte von Palmen-Bäumen, weißen Sand und schönste Strände.

Cienfuegos

Die Stadt ist ok, aber meiner Meinung nach nichts Besonderes. Das einzig coole dort war das Rezept für das beste Mojito ever. Weil ja, Cuba ist das Land des Rums. Also sind Mojitos ein muss 😉
Mojito Rezept
Zutaten:
• Ein schmales Wasserglas
• Weißer Zucker
• Limettensaft
• Frische Minze
• Weißer Rum
• Eiswürfel
• 3 Tropfen geheimnisvolle braune Flüssigkeit
Zubereitung:
Zuerst 3 TL Zucker, 1 ½ fingerbreit Limettensaft, 5 Eiswürfel, zu 2/3 mit rum auffüllen, mit Wasser auffüllen. Jetzt kommt die geheime Flüssigkeit ins Glas. Alle Schritte langsam und behutsam ausführen!

Trinidad

Enge Gassen, Kopfsteinpflaster, roter Ziegel, eingebettet in der Sierra Del Escambray – Trinidad wird nicht umsonst Freiluftmuseum genannt. Wenn sie mich fragen, sollen sie diese Stadt auf gar keinen Fall bei der Kuba Reise auslassen. Fast jedes Haus hat eine Dachterrasse von der sie den Rest der Stadt beobachten können. Abends wird vor der Casa Musica getanzt und gefeiert.

Und wen sie mehr als 1-2 Tage in Trinidad bleiben und genug von der Stadt haben, dann lohnt sich ein Besuch der Playa Ancon. Wenn der Pendelbus überfüllt ist (was meistens der Fall ist), dann könnt ihr euch ein Taxi mit weiteren Touristen teilen. Das war mein ein Erlebnis. Ich komme ursprünglich aus Serbien und habe daher einige Schrottkarren gesehen aber das:

Kubaner lieben Domino. Übrigens cooles Mitbringsel, handmade, aus Holz und dazu preiswert. Es wird meistens von älteren Herren auf der Straße gespielt. Einfach Süß.

Zwei Wochen waren zu wenig um den Süden der Insel zu besuchen. Somit haben wir die „heroische Stadt“ - Santiago de Cuba leider nicht besucht. Na ja, beim nächsten „Ausflug“ nach Cuba.

Zusammenfassung & Tipps:

Unbedingt in Casa Particulares wohnen, die erste Unterkunft online vor der Reise buchen, den Rest erledigen eure Hosts. Definitiv in Casas statt in Restaurants essen und auch mal abseits der Straßen wo sich nur Turis aufhalten laufen. Kubaner sind nämlich wirklich freundliches Folk. Ich habe nicht eine Auseinandersetzung oder Schlägerei mitbekommen, was in Frankfurt auf der Zeil gefühlt jedes Mal passiert. Klar, wie in jeder Turi Location werden euch Menschen ansprechen, die euch etwas andrehen wollen. Aber dies ist nicht nur für Cuba typisch. Und nicht zu unterschätzen ist, dass Kubaner sehr arm sind und von Tourismus leben.

Negativ: Die Einheimischen haben Angst, überall sind nur Parolen statt Werbung zu sehen. Nicht das ich Werbung vermisst habe, ist nur eine Bobachtung gewesen. Politik spricht große Rolle im Lande.
Wenn sie ein kleines Geschenk für die Kubaner mitnehmen möchten, kommen Nagellack bei Frauen sowie Gummibärchen und Nüsse immer gut an. Ah ja und Schirme. Da es in Kuba sehr oft für ein paar Minuten regnet, nutzen Kubaner alles um sich vor Regen zu schützen. Und kaputte Schirme sieht man nicht selten.

Die Ware dort ist begrenz und teuer. An der Tür jedes Supermarkts steht ein Türsteher. Die Einheimischen dürfen nur zu bestimmten Zeiten rein und beschränkt einkaufen. Die Touristen dagegen können so viel sie wollen shoppen – unfair und gibt einem, ungutes Gefühl. Für die Einheimischen gibt es extra Währung und Preise.

Einen Guide zu haben ist im Prinzip sehr nützlich. Wenn er euch aber zu den Plantagen und Orten führt, wo etwas verkauft wird, wird erwartet, dass sie etwas kaufen. Auch der Guide bekommt eine kleine Provision.

Vor meiner Reise nach Kuba habe ich in jedem Reiseführe gelesen, dass auf gar, aber wirklich gar keinen Fall das kubanische Geld CUC aus dem Land mitgenommen werden darf. Na ja, niemand wird das Portmonee kontrollieren. Wenn sie also gerne ausländische Scheine und Münzen sammeln, sind ein paar CUC mitzunehmen kein Verbrechen. Ich wurde aus ganz anderen Gründen bei der Ausreise an der Grenze angehalten. Ich hatte nämlich wie die fast alle Touristen eine Art Visum gekauft. Aber noch aus Tito-Zeiten gibt es ein Abkommen zwischen Serbien und Kuba und somit hat sich herausgestellt, dass ich kein Visum brauchte. Nach einer halben Stunde hin und her haben sie mich gehen lassen. Waren aber aller super nett und zuvorkommend. Sie haben immer wieder betont, ich soll mir keine Sorgen machen. Es ist nicht mein Fehler usw.

Wie gesagt, Kubaner sind sehr freundliche Menschen.