hallo liebe freunde
es ist tiefster winter hier in são paulo, das bedeutet jedoch nicht, dass es schneit oder regnet, sondern, dass die temperaturen auch mal unter 20 grad liegen. die leute sind jedoch hart am leiden und selbst ich sehne mich etwas in die hitze manaus zurück.
lest jetzt, hier was mir in meiner woche dort so passiert ist.
wir erwachen als einzige übrige passagiere am samstag morgen auf dem boot, Luari hat einen host über die couchsurfing app gefunden und uns eine unterkunft für die nächste nacht organisiert. es stellt sich jedoch heraus, dass seine haus weit außerhalb des zentrums liegt und noch dazu in einem relativ gefährlichen stadtteil. deswegen entscheiden wir, dani, lori, harvey und ich, uns dann doch lieber in das hostel zu gehen, welches ich vorher schon rausgesucht hatte.
wir checkten also im semear hostel ein und hier wurde erstmal geduscht, bevor wir uns auf die suche nach einem frühstück begaben. wir fanden ein nettes café in der nähe des theatro amazon und hier aßen wir tapioka, eine art pancake aus maniok mehl, mit käse gefüllt. bevor wir am nachmittag zum strand playa negro fuhren, liefen wir zum markt und probierten açaí, eine beerenart, die hier im amazonas wächst, in einer einzelnen beere steckt mehr vitamin c als in einer ganzen orange. es ist ein natürlicher energydrink und sehr beliebt bei den bewohnern der stadt. es ist jedoch außerhalb kaum möglich diese tropenfrucht zu bezahlen.
wir kauften auch etwas avena und nüsschen, sowie granola und früchte um morgen früh ordentlich frühstücken zu können.
der strand ist mit dem bus etwa eine halbe stunde den fluss hinauf, aber immer noch im stadtgebiet, hier tummeln sich die touris und eine große anzahl von städtern, die die abkühlung suchen. der fluss hier ist allerdings der rio negro, der seinen namen zurecht der dunklen färbung des wassers verdankt.
zurück vom wasser laufen wir in einen supermarkt einkaufen und kochen anschießend tortillas mit gemüse salsa und trinken ein bier dazu, bevor wir uns schlafen legen.
den heutigen tag hab ich mit nichtstun im hostel verbracht. jaaa sowas muss auch mal sein, netflix und café begleiteten mich.
heute war ein großer tag für mich, ich habe heute morgen nach dem frühstück herausgesucht, wie genau man hier in brasilien eine steuernummer beantragen kann. die brauche ich hier nämlich um ein auto zu kaufen. ich lief also gegen 9 uhr los zur post, den der erste schritt ist ein zettel, den man bei der post gegen die vorlage seines reisepasses und etwas geld bekommt. es ist eine art kassenbon mit einem barcode. anschließend erhielt ich einen zettel, mir der adresse des ministeriums, das sich um das finanzwesen kümmert und ich begab mich auf den weg. für eine halbe stunde lief ich und nahm dann den bus. im ministerium angekommen bekam ich eine nummer und würde dann einige minuten später aufgerufen, zu einem mitarbeiter zu gehen. der frage alles nochmal nach und einige minuten später druckte er diesen zettel aus.
damit bin ich berechtigt in brasilien steuern zu zahlen und waren sowie immobilien oder fahrzeuge zu erwerben. ein wunder brasilianischer verwaltung. der rückweg war anstrengender, weil mittlerweile die sonne gut weit oben am himmel stand und es demzufolge tropisch heiß war. man hätte auf dem bürgersteig ein ei braten können.
nach einer weiteren busfahrt und einem langen fußmarsch erreichte ich das hostel und traf hier auf luari und nattaly, die sich grade zum playa de la luna aufmachen wollten. das ist ein relativ kleiner strand auf der anderen seite eines der nebenflüsse des rio negro. ich schloss mich den beiden mit einem argentinier an und wir fuhren mit dem bus bis zum planta negra, von hier aus wanderten wir erneut ein oder zwei kilometer bis zu einer marina, wo wir dann für 7 reales ein boot bestiegen, das uns bis zum strand fuhr.
der strand hier ist feiner sand, der sich anlagert und dann einen schönen weichen untergrund bildet. das wasser umschließt die bäume und man kann hier sogar bier und etwas zu essen bekommen. ein toller und nicht überlaufener strand am rande der stadt.
am abend nahmen wir das letzte boot für den weg nach hause und fuhren dann mit dem bus wieder ins zentrum und zum hostel. ein sehr erschöpfender aber erfolgreicher tag.
nach der gestrigen aufregung und dem ganzen gelaufe, hab ich mir heute einen ruhigen tag im hostel gemacht, viel netflix geschaut und ansonsten neben einkaufen und kochen kaum was getan. erst am abend, als nattaly von ihrer tour zurückkehrte, verabredete ich mich mit ihr zum theater heute abend. sie hatte karten besorgt, für das theatro amazon, hier würde eine björk tribute show zu sehen sein. also verließen wir das hostel gegen 7 und wanderten zu dieser instanz kulturellen willens.
wir hatten tolle plätze im zweiten rang und genossen die musik, die leider von einer nicht ganz so harmonischen sängerin begleitet wurde.
nach der pause und der zweiten hälfte liefen wir in einen park, in dem einige andere leute aus dem hostel caipirinhas verkaufen wollten, sie waren jedoch nicht mehr da, als wir ankamen und wir trafen sie im hostel, wo wir dann vor dem schlafen auch noch einen tranken.
ich sprach viel mit coco, über festivals, sie erwähnte das sog. universo paralello ein psy festival hier in brasilien zur jahreswende. vielleicht eine idee für mich.
voller vorfreude auf den morgigen tag legte ich mich schlafen.
ich hatte mich gestern mit nattaly darauf geeinigt, dass wir uns morgen gemeinsam nach presidente figueiredo aufmachen, diese stadt wird auch dorf der wasserfälle genannt, weil sie von eben diesen umgeben ist. nach dem frühstück und der morgendlichen dusche fuhren wir mit einem collectivo zum busbahnhof hier in manaus, der für die größe der stadt, lächerlich klein ist. hier kauften wir unser ticket und saßen dann um 10 uhr am fenster auf dem weg zur natur. zwei stunden später standen wir am busbahnhof dieser kleinen stadt und schauten und zu erst nach einem mittagessen um.
hier in brasilien gibt es recht oft sog. self service restaurants, das bedeutet für den gast, er nimmt sich was er möchte und bezahlt am ende das gewicht. wir hatten dort ein super leckeres essen und suchten amschließend nach einer transport möglichkeit zum etwa 13 km entfernten, cachoeira iracema. das ist einer der schönsten wasserfälle hier in der nähe. jedoch waren die taxis so unverschämt teuer, das wir uns dazu entschieden trampend bis zum eingang zu kommen.
nach einer weile warten sammelte uns ein älteres päarchen ein und fuhr uns bis zur ausfahrt der straße des wasserfalls, das war schon mal ein gutes stück, allerdings war auch noch einiges zu wandern übrig.
auf einer breiten straße liefen wir immer weiter in den wald und dann fing es auch noch an richtig heftig zu regnen und zu donnern. es waren nur minuten, bis wir komplett durchnässt und in den havaianas schlitternd über die lehmstraße schaukelten. nach etwa 30 min wandern erreichten wir eine art lodge, oder hotel. von hier aus waren es dann nochmal etwa 25 min, bis wir den wasserfall erreichten. der weg dahin hatte sich jedoch durch den anhaltenden regenfall in einen bach verwandelt.
am wasserfall angekommen machten wir einige fotos, ich überlegte grade, wie wir wohl wieder zurück kommen sollten, als natty zwei leute erspähte, ein päarchen um die dreißig, von denen sie sagte, sie wären auch in unserem hostel. wir gingen also hin und fragten, wie sie hierher gekommen waren. sie erzählten, mit einem mietwagen und so fragten wir ob wir uns eventuell bei ihnen anschließen könnten und so die rückfahrt für uns erheblich leichter werden könnte.
sie willigten ein und im anschluss machten wir nur schnell noch einige fotos von den höhlen, die hier auch gleich in der nähe sind, bevor wir dann alle zusammen zum auto liefen.
marcelo und fernanda hießen die beiden und auf der fahrt nach presidente figueiredo tauschten wir uns über reisepläne und jobs aus. in dem dorf angekommen, schauten wir uns den strand an, der direkt an einem flussarm ist, aber hier war es sehr touristisch und so liefen wir schnell wieder zum auto, um auf dem weg noch ein sandwich zu essen.
wir fuhren dann noch zu einem anderen wasserfall, der sog. Cachoeira Santuário ist ein weiterer sehr schöner wasserfall, auch hier wurden wieder viele fotos gemacht. das beeindruckendste hier waren vier vögel, die in den bäumen saßen und für einige minuten gleichzeitig die flügel öffneten und natürlich die den wasserfall umgebende natur.
nach einiger zeit saßen wir alle im auto und fuhren nach manaus zurück.
das war definitiv der einfachste rückweg und ein sehr schöner zufall für uns. wir bedankten und beteiligten uns etwas am geld für den sprit, bevor wir schlafen gingen.
ein total ereignisloser tag, ich schlief lang, wanderte dann zum markt, hatte vor was schönes zu kochen, aber die küche dieses hostels ist schlecht, unbeschichtete aluminiumtöpfe, in denen ohne öl, das auch nicht vorhanden ist, alles anbrennt. im markt sah ich jedoch tolle fliesen am boden, gegen die jede ostsee-promenade total abstinkt.
ich hatte leider außerdem nicht so die besonders geilen zutaten ausgewählt, reis, eine zwiebel, karotten und tomaten, daraus kann man jetzt auch nicht grade einen gourmet schmaus zaubern. ich probierte es dennoch und war am ende relativ enttäuscht von dem ergebnis.
war aber essbar und machte mich auch etwas satt. den nachmittag lag ich auf der couch im hostel oder im bett und schaute die neue staffel von black mirror.
irgendwann aß ich dann nochmal was und ging anschließend ins bett.
heute war es zeit mal wieder etwas zu unternehmen, so fuhr ich also nach einem kräftigenden avena frühstück zum botanischen garten der stadt. der hat hier natürlich kein tropenhaus, wie sein äquivalent in berlin, braucht er ja auch nicht, es hat ja auch ohne um die 35 grad und 99% luftfeuchtigkeit.
am rande des großen reservates liegt ein verwaltungs / besucher zentrum und für 20 reales kann man sich umschauen. eigentlich gibt es geführte touren, aber ich wollte lieber auf eingenem fuße die wege erkunden.
die ausstellung am eingang, die sich mit den verschiedenen fischfang techniken unterschiedlicher indigener stämme befasst war leider nicht auf english übersetzt und so musste ich mit den filmen vorlieb nehmen. auf dem anschließenden weg durch den wald sah ich allerhand, zum beispiel eine spezielle termiten art, die in runden gebilden an stämmen lebt und zerrieben als insekten schutz wirkt, einige kleine frösche und den baum den wir in dem kleinen dorf schonmal gesehen hatten, mit dem brennenden harz copal.
es gibt hier auch einen 40 m hohen turm mit aussichtsplattform, den man hinaufsteigen kann, um durch die verschiedenen baumschichten zu wandern und zum schluss den urwald zu überblicken.
nachdem ich das pilzhaus, ein pavilion mit über 50 verschiedenen pilzen gesehen hatte und auch im schmetterlingshaus war, lief ich zum bus und fuhr wieder zum hostel.
hier angekommen, aß ich den rest von gestern auf und legte mich dann wieder hin, einige zeit später kam silvia, eine italienerin, die auch grade im hostel wohnt und erzählte von einer zirkusshow im theatro amazon, da war ich natürlich sehr interessiert und so machten wir uns um 19.30 gemeinsam auf den weg zum theater.
dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass die show schon um 7 begonnen hatte und wir nicht kinski/fitzcaraldo sind und deswegen leider nicht reinkommen.
wir quatschten und liefen zurück zum hostel, auf dem weg aßen wir hummus und auberginencreme mit fladenbrot, sowie eis.
zurück im hostel schlief ich entspannt ein.
am heutigen morgen bereitete ich mir ein wie ich finde geniales frühstück, zwei maracujas und eine mango in den mixer, anschließend etwas wasser und limetten, durchmixen. dazu etwas granola und haferflocken reingebröselt, schon hat man ein vollwertiges super leckeres frühstück.
so genug des eigenlobs, ich telefonierte mit der familie, während ich aß und erzählte, was die letzte woche so passiert war, wir haben auch viel über das projekt auto kaufen geredet und ich bereite mich wirklich darauf vor.
nachdem ich geduscht hatte, stieg ich in bus 120, der mich bis zur marina brachte, von der ich bepackt mit bananen und brot, mit einem boot zum praia de luna, also dem mond-strand fuhr. hier lief ich lang am wasser entlang, bis zu einer kleinen halbinsel und ging im rio negro baden.
anschließend las ich etwas und schrieb im tagebuch weiter. am späten nachmittag find es an zu tröpfeln und ich machte mich auf um mir einen geeigneten platz zum übernachten zu suchen. etwas nass kam ich eine stunde später am anderen ende des strands an eine steilwand, an der wenn man sie hochkletterte zwei bäume im richtigen abstand für die hängematte stehen. ich baute also alles auf und ging dann kurz vor dem sonnenuntergang noch mal baden.
während ich trocknete schaute ich dem wetterleuchten am horizont zu und sah einige riesige blitze auf der anderen flussseite einschlagen. da kam mir direkt etwas plau feeling auf, denn das haben wir früher dort auch immer gemacht, den sommergewittern auf der anderen seite zugesehen.
ich schlief dann ohne schlafsack oder decke ein und wurde in der nacht zwei mal wach, offensichtlich hatte einige coole leute vergessen mir bescheid zu sagen das irgendwo im wald eine goa lief. es war zu weit zum hinlaufen aber laut genug um ich eine weile wachzuhalten.
ich blieb heute morgen lange wach liegen. eine gruppe ameisen hatte beschlossen mein brot und die bananen zu erobern, also schaute ich ihnen dabei zu, wie die das gesamte brot zerlegten und stück für stück wegtrugen. ein wirklich langwieriger prozess.
als ich dann zu wach war, baute ich mein lager zurück und bereitete alles vor, um demnächst aufzubrechen. ich warf meine sache runter zum strand und kletterte dann die böschung hinab. unten angekommen breitete ich die pläne und die hängematte noch einmal in der sonne aus und badete eine weile, bevor ich eine kleckerburg am wasser baute.
gegen mittag wurde ich dann hungrig und fuhr mit einem boot und dem bus wieder zurück in die stadt, hier aß ich am nachmittag einen weiteren shake, mit den früchten, die noch übrig waren. anschließend packte ich meinen rucksack neu zusammen und checkte meine mails nach dem flugticket, das immernoch nicht angekommen war.
etwas besorgt darüber, ging ich nach einem abendessen, in einem kleinen restaurant nebenan, schlafen.
noch in der nacht klingelte mich der wecker wach und ich bereitete mich auf den heutigen anstrengenden tag vor. ich verbrachte heute viel zeit mit sitzen oder warten. nach einem tee im hostel rief ich ein uber und fuhr damit zum flughafen, hier angekommen, prüfte ich nochmals meine mails, siehe da, es gibt keinen online check in. ich stellte mich also beim check in an und erledigte alles manuell. durch die security kontrolle und dann zum gate.
mit dem ersten flieger ging es in 3 stunden bis nach brasilia, einer großen stadt im regierungsbezirk dieses gigantischen landes.
hier wartete ich etwa eine stunde auf meinen anschlussflug nach sao paulo, genauer nach viracopos, welches weiter im norden bei campinas liegt. nach zwei weiteren stunden in luftiger höhe, landeten wir in viracopos.
ich suchte gleich nach einem bus in das zentrum von sao paulo, ich wurde auch direkt fündig, es wird etwa anderthalb weitere stunden dauern, bis ich am busbahnhof tiete ankomme. von hier aus hab ich dann eine verbindung zu den u bahnen und zügen.
im bus schlief ich etwas ich fragte mich dann durch und fand eine einfache verbindung, die mich in nur einer stunde mit drei verschiedenen zügen nach santo andré bringen würde.
hier an der station preferito saladino stieg ich aus und suchte lange nach einem restaurant oder café mit wifi. als ich endlich eins gefunden hatte, konnte ich dante schreiben und ihm mitteilen, wo ich bin und wir vereinbarten einen treffpunkt.
dort wartete ich dann einige minuten, bevor dante kam, gemeinsam wanderten wir zu seiner universität und ich wartete auf einem sofa in der lobby, bis seine vorlesung vorüber war.
anschließend stiefelten wir den weg wieder zurück, ab zu seiner familie. es ist ein sehr schönes haus in einer ruhigen straße santo andres, dante lebt hier mit mutter, vater und seiner einen schwester zusammen, seine große schwester reist grade in australien und so kann ich für eine weile in ihrem zimmer leben.
großartige zustände und ein sehr herzliches willkommen erwarteten mich also.
beim abendessen eröffnete ich ihnen meine pläne, was jedoch ein bisschen schwierig ist, da sie leider kaum englisch sprechen, aber mit dantes hilfe, war es dann noch zu vermitteln. dantes dad spricht spanisch und ich kann ihn ganz gut verstehen. nach dem abendessen fiel ich aber sehr erschöpft in die kissen und in einen tiefen schlaf.
hier endet fern bericht erstmal wieder. ihr könnt euch auf spannende geschichten zum autokauf in den nächsten beiträgen freuen.
dank pepe probiere ich mich in letzter zeit viel an der app huji, ihr könnt es an den fotos sehen. wie in den 90igern. bis bald freunde in der ferne..
love
pauli
hier meine aktuellen kontaktdaten:
mail: [email protected]
telefon: +55 (11) 98842-2617
whatsapp: +54 9 11 2693-6601
blog: https://steemit.com/@schlingelnatter