Da wir nichts mehr zu Essen haben, fahren wir ohne zu frühstücken los und halten beim ersten Lidl. Dort decken wir uns mit Essen ein und ich kaufe mir Schokotrüffel. Ich freue mich besonders drüber, da Constantin und ich vor der Reise ausgemacht haben, dass wir bis Ende des Jahres weder Süßkram für mich noch Chips für ihn kaufen. Außer einer Ausnahmen. Meine geht für die Schokotrüffel drauf, die ich am Parkplatz auch direkt probiere. Ich weiß die Schokolade gleich viel mehr zu schätzen. Schön, wenn die kleinen Dinge zu was ganz besonderem werden. 24 + 4 Stück hebe ich auf. Das wird mein Adventskalender, an jedem Advent darf Constantin auch eins haben ;)
Wir steigen also ins Auto ein und ich merke, dass ich das Licht angelassen habe. Und siehe da, das Auto springt auch prompt nicht mehr an. Mist. Ich halte also die nächsten Spanier an, während Constantin die Batterie, welche bei uns im "Kofferraum" ist, freilegt. Das Ehepaar ist sehr hilfsbereit. Die Frau geht schon mal einkaufen und der Mann parkt sein Auto um, sodass wir an die Batterie kommen. Er bleibt dann ganz entspannt sitzen und lässt uns einfach machen. Sehr lässig. Schnell sind die Starthilfekabel angeschlossen und das Auto springt an. Ich unterdrücke den kurzen Impuls, den Schlüssel direkt wieder umzudrehen. Soweit so gut, unser Plan, ein schönen Platz zum frühstücken zu suchen ist dann wohl auch hinfällig. Frühstück gibts also unterwegs, da wir ja erst mal ein Stück fahren müssen. Dabei behalte ich den Tank im Auge, dieser neigt sich nämlich dem Ende entgegen.
Constantin benutzte zum Wasserkochen oft seinen Holzvergaser-Kocher. Da dieser sehr rußt, wollen wir einen Wasserpott dafür kaufen. Wir beschließen also, bevor wir in Chulilla ankommen, noch ein paar Orte abzuklappern und uns auf die Suche zu begeben. Dieses Vorhaben erweist sich als gar nicht so einfach. Der Wasserkocher scheint wesentlich beliebter zu sein. Wir klappern also große Kaufhäuser und Baumärkte ab, finden aber nichts. Im Baumarkt kaufen wir noch schnell Motoröl, das wurde in Frankreich nicht voll aufgefüllt. Ab und zu finden wir nach dem Parken noch ein paar kleine Ölflecken unter dem Auto und sind uns nicht sicher, ob das noch Reste sind oder doch noch was ausläuft. Um den Ölstand besser im Auge zu behalten, füllen wir einmal voll auf. In einem kleineren Ort halten wir dann nochmal, da Constantin mal wieder neuen Tabak braucht. Wir haben die Suche nach einem Wasserpott eigentlich schon aufgegeben, stöbern aber trotzdem nochmal in kleinen Läden. Und siehe da, in einem Asia-Laden, wo es echt alles zu geben scheint, werden wir tatsächlich fündig. Da wir es nicht mehr für möglich gehalten haben, freuen wir uns umso mehr und Marsu natürlich auch.
Zurück am Auto merken wir, dass der Ölkanister umgefallen ist und wohl sehr schelcht gefertig ist. Eine Naht ist undicht und somit haben wir eine kleine Öllache im Bus. Auch der Vorhang hat sich etwas vollgesogen und das ganze Auto riecht nach Öl. Bää. Naja wiedermal bin ich so froh, dass wir einen PVC-Boden haben und das Öl einfach aufwischen können. So einfach ist das mit dem Vorhang leider nicht, der mehrere Tage gelüftet werden muss, bevor er wieder in den Bus darf.
Als wir in Chulilla ankommen ist es schon sehr dunkel. Im Ort selbst gibt es einen großen Parkplatz, auf dem auch schon viele Busse stehen. Der macht uns allerdings nicht so an. Etwas grün drumherum ziehen wir immer vor. Also fahren wir eine kleine Straße ab. Rechts und links sieht man immer wieder kleine Flächen, wobei wir im Dunkel schwer zwischen Olivenbaumplantage und Parkniesche unterscheiden können. Nachdem uns ein Engländer durch die Blume aber doch deutlich zu verstehen gibt, dass wir in seiner Parkniesche nichts zu suchen haben. Ich rege mich erstmal tierisch über seine Dreistheit auf, da hinter seinem Bus noch massig Platz zum parken wäre, dieser aber so abgestellt wurde, dass er fast die komplette Einfahrt blockiert. Auf so einen Nachbarn verzichten wir gern und finden kurz darauf einen super Platz.
Am nächsten Tag wollen wir uns erst mal mit der Gegend vertraut machen und im Ort einen Kletterführer kaufen. Constantin erstellt uns deswegen erstmal eine Wanderung
auf gpsies.com. Auf den ersten Blick sieht der Rundweg sehr unspektakulär aus. Wir werden aber vom Gegenteil überzeugt. Der Weg führt erst oberhalb einer riesen Schlucht entlang. Wir laufen ein ganzes Stück am Abgrund entlang und haben somit einen wunderbaren Blick auf den Fluss und die verrückten Felsformationen. Wir entdecken eine kleine Aussichtsplattform von der wir eine atemberaubende Sicht in den Charco Azul haben. Ja Luca, es sieht mega schön aus, auch ohne Filter und Photoshop ;) Wir verweilen dort und können uns an dem atemberaubenden Anblick fast gar nicht satt sehen. Auch auf Chulilla haben wir eine super Sicht.
Irgendwann können wir uns von der Aussicht lösen, sonst kommen wir ja nie an. Für den ersten Kilometer haben wir schon fast eine Stunde gebraucht, da wir immer wieder staunend stehen bleiben mussten. Durch den Ort kommen wir natürlich pünktlich zur Siesta. Der Kletterfüher müssen wir dann wohl wann anders kaufen. Wir folgen also weiter der Route hinter dem Ort entlang. Dort baut sich eine riesen Felswand auf, an der wir auch schon die ersten Kletterer sichten. Der Fels sieht super aus und wir sind schon ganz gespannt, wie die Kletterei wohl sein wird. Aber erstmal laufen wir weiter und kommen in ein Nebental. Dort ist es so ruhig, dass man sich wie der letzte Mensch auf Erden vorkommt.
Nach jedem Schritt haben wir eine andere Sicht in das Tal und die Berge. Wieder mal kommen wir aus dem gucken nicht raus. Der Pfad schlängelt sich langsam erst den Berg hoch und dann schließlich bis runter ins Tal, wo wir über ein trockenes Flussbett laufen. Dort sind auch Höhlenmalerein von ca. 3000 v. Ch. zu bestaunen. Kaum zu glauben. Wiedermal begegnen wir der Geschichte und sind fasziniert, wie viele Jahre diese Bilder nun schon alt.
Der Weg führt uns anschließend aus dem Tal heraus und wir kommen zu einem riesigen Stausee.
Ganz unten angelangt, wundern wir uns schon, wie wir wieder aus der Schlucht gelangen sollen. Aber erstmal wandern wir direkt in die Schlucht rein und sind schon wieder sprachlos. Rechts und links von uns türmen sich riesen Feldwände auf, an denen auch ganz schön was los ist. Wir laufen immer weiter den Fluss entlang. Hier unten fühlt es sich fast schon tropisch an. Obwohl wir im Schatten sind, ist es relativ warm und der Weg ist von Bambus umgeben. Immer weiter laufen wir am Wasser entlang und wunderen uns noch mehr, wo wir aus dieser tiefen Schlucht wieder raus kommen. Plötzlich führt uns der Weg über zwei Hängebrücken und über in den Fels gehämmerte Stufen geht es steil nach oben. Nach nur 5 Minuten sind wir wieder am Auto und immer noch total begeistern von der Wandertour.
Liest sich wirklich abenteuerlich! :)
Ich liebe Wandern und Campen. Bin jedoch eher der Enduro als ein Van Typ ^^
Wünsche noch viel Spaß! Greets
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Hey, freut uns, das du Spaß beim lesen hattest!
Wir sind echt froh über unseren Bus, hatten auch schon viel Spaß beim Innenausbau.
Das stell ich mir bei einer Enduro auch schon etwas schwerer vor ;)
Kannst ja immer mal wieder vorbei schauen.
Wir planen noch eine ganze Weile unterwegs zu sein und weiter fleißig zu berichten.
Viele Grüße :)
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Klar, Innenausbau ist bei ner Enduro nicht so einfach..
dafür geht ganz anderes ;)
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