Die Syrien-Offensive der Türkei hat weltweit viel Kritik auf sich gezogen. Die Armee kämpft dort gegen kurdische Einheiten der YPG-Miliz. 31 Zivilisten und 47 YPG-Kämpfer sowie zahlreiche Verbündete auf türkischer Seite kamen bislang ums Leben, berichtet die „Syrische Observationsstelle für Menschenrechte“ mit Sitz in London.
In der Türkei gibt es erhebliche Proteste gegen die Offensive. Doch wer sich kritisch äußert, dem droht die Festnahme! Eine Verhaftungswelle hat bereits etliche Regierungskritiker getroffen.
► Mehr als 300 Menschen wurden verhaftet – nur, weil sie sich bei Facebook, Twitter und anderen Diensten kritisch zur Militäroperation äußerten. „Terrorunterstützung“, so lautet die häufigste Anklage der Behörden.
► Zusätzlich wurden sechs Journalisten inhaftiert, weil sie nicht positiv über die Offensive berichteten. Die türkische Regierung versucht die Medien offenbar mundtot zu machen bzw. auf Staatskurs zu bringen.
► Verhaftet wurden auch die Chefs der „Türkischen Medizinischen Gesellschaft“ (TTB), die etwa 80 Prozent der Ärzte im Land repräsentiert. Sie hatte am Freitag gefordert: „Nein zum Krieg, Frieden jetzt!“ Obwohl die Ärzte sich weder auf die PKK und ihre syrische Schwesterorganisation YPG bezogen und die Offensive der Türkei in Afrin unerwähnt ließen, bezeichnete Präsident Erdogan die Verfasser als „Terroristenliebhaber“. Kurz darauf wurden elf führende Mitglieder der Organisation verhaftet.