Wer gegen die freie Marktwirtschaft und die Wallstreet demonstriert, macht genau das, was die Eliten wollen.

in wirtschaft •  6 years ago 

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By OutBoxing:

Wer gegen die freie Marktwirtschaft und die Wallstreet demonstriert, hat nicht verstanden, wo das Problem eigentlich liegt. Ich finde es paradox, dass sich Leute Sozialismus und Freiheit auf die Fahnen schreiben, sich als gebildete Menschen präsentieren, aber auf der anderen Seite zu bequem oder zu kurzsichtig oder schon so weit manipuliert zu sein scheinen, um zu verstehen, dass man zuerst mal das Problem kennen muss, bevor man eine Lösung finden kann.

Wer das Problem nicht kennt, ist nicht in der Lage eine adäquate Lösung zu finden, geschweige denn, die Lösung zu erkennen, wenn sie einem über den Weg läuft.

Die Wut der Bevölkerungsschicht, die sich gegen die Wall Street richtet, müsste eigentlich gegen die Regierung gerichtet sein. Amüsanterweise fordern diese Leute auch mehr Regulierung bzw. Gremien, die sich der Regulierung annehmen. Was sie da fordern, hat leider genau den gegenteiligen Effekt. Sie schwächen damit die Wall Street nicht, sondern geben ihr noch mehr Waffen in die Hand.

Die blauäugige Vorstellung, dass man einfach Menschen einberuft, die die Macht hätten, die Wall Street zu regulieren, ist so weltfremd, dass ich manchmal einfach nur kotzen will.

Jede Institution, die aus dem Wunsch der Regulierung heraus erschaffen wurde, ist von Menschen besetzt. Und Menschen kann man bestechen, austauschen, einschüchtern. Es gibt viele Wege einen Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was man von ihm / ihr möchte. Hat dieser Mensch zudem noch nur eine einzige Position in der Kontroll-Institution inne, ist er leicht durch einen anderen zu ersetzen, der eher die Interessen des Manipulierers durchsetzen kann.

Durch die Einrichtung von Kontrollgremien der Hochfinanz eine Möglichkeit geboten, Einfluss auf diese Kontrollinstanzen auszuüben und diese am Ende für den eigenen Vorteil nutzen zu können. Würden diese nicht existieren, hätte die Hochfinanz auch nicht die Tools, Gesetze zu biegen und zu beeinflussen und sich um die eigentliche Regulierung zu drücken.

Ein Beispiel ist die Finanzkrise 2007/2008. Bei dieser Finanzkrise hat der Staat mal wieder in die Wirtschaft eingegriffen und die Banken gerettet. Es ist nicht die Aufgabe eines Staates, den Markt zu regulieren. Der Markt hat seine eigenen Regulierungsmechanismen. Der Markt wird durch die Kunden/ Nachfrage reguliert.

Was wäre, hätten man mit dem Geld, zur Rettung der Banken die Anleger und Sparer gerettet? Die Begründung für die Bankenrettung war ja „Too Big to Fail“. Too big to fail, weil so viele Kunden und Sparer durch den Bankrott der Banken gefährdet gewesen wären. Aber wieso nicht einfach die Banken, die sich verzockt hatten, in den Konkurs gehen lassen und stattdessen das Ersparte der Anleger und Sparer sichern, sodass diese mit ihren gesicherten Einlagen zu einer anderen Bank hätten wechseln können, die keine hoch riskanten Spekulationsgeschäfte tätigt? Dies wäre dann auch ein Ansporn für Banken gewesen, verantwortungsvoll mit den angelegten Geldern umzugehen. Den Banken wäre gezeigt worden: im Ernstfall werden sie in den Konkurs gehen müssen und das Geld wird zu Banken wandern, die gewissenhafter agieren. Der Markt würde sich also automatisch hin zu den „guten Banken“ regulieren.

Das Problem aktuell ist aber, dass der Staat die Macht hat, Banken zu retten. Er besitzt eine Macht, die ihm nicht zustehen sollte. Diese Macht entstammt eigentlich dem Wunsch nach Fairness und Sicherheit. Allerdings hat man damit genau das Gegenteil erreicht. Man hat damit den natürlichen Aussonderungseffekt des Marktes außer Kraft gesetzt, der automatisch dafür gesorgt hätte, dass schlechtes Wirtschaften bestraft wird.

Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigsten Politiker in Entscheidungspositionen Experten in Wirtschaftsfragen sind und sich deswegen auf ihre Finanzexperten verlassen müssen, die wiederum von der Wall Street kommen. Das ist ungefähr so, als würde man einem Drogenabhängigen die Verantwortung über die Asservatenkammer geben, weil er sich am besten mit Drogen auskennt.

Die Lösung für diese außer Kontrolle geratene Wirtschaft und Politik ist also nicht MEHR Regulierung, sondern weniger. Am besten sollte sich der Staat komplett aus der Wirtschaft heraushalten, damit die natürlichen Gesetze der freien Marktwirtschaft wieder anfangen können zu funktionieren. Schlechtes Wirtschaften würde seine Folgen haben, wobei die Täter nicht ungestraft tun und lassen könnten, was sie wollen, nur weil sie mächtig genug sind, Kontrollinstanzen zu manipulieren, zu umgehen oder einfach „too big to fail“ sind.

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