Vom Verzicht der Gegenwart für eine Hoffnung auf Zukunft

in zins •  7 years ago 

shopping-879498_960_720.jpg
Diesen Post mache ich auf Grund einer Frage unter einen der vorherigen Beiträge. Ich versuche dabei zu erklären, wieso Konsum eine Sache ist, die im Laufe der Zeit wirklich wertvoller wird und wie der Aspekt von Zinsen damit einher geht. Das Ganze ist Bestandteil der allgemeinen Volkswirtschaftslehre und erklärt Abstrakt die Zusammenhänge des großen Ganzen, was keineswegs bedeuten soll, dass man die einzelnen Aspekte davon nicht durchaus kritisch hinterfragen kann (und auch sollte!).

Egal, ob nun bei einer Investition oder eben dem Konsum wird oftmals ein sehr wichtiger Aspekt vergessen. Dieser erscheint auf den ersten Blick nicht besonders relevant, wenngleich wir allesamt ihm eigentlich sofort zustimmen würden. Ich weiß noch ganz genau, wie unser VWL-Professor uns damals ein Gedicht mitgebracht hat, um ein klares Statement zu setzen, dass er den Aspekt für sehr wichtig hält und deswegen so ganz anders präsentiert als man es sonst von ihm her gewohnt gewesen ist. Es trete sich dabei über Vergänglichkeit und der Zeit.

Gerade die Jüngeren unter uns kennen sicherlich die Situation, wenn jemand aus der Familie mal wieder mit einem „Alles wird immer teurer“ oder „Heute gibt die Jugend soviel für XY aus!“ oder „Ihr habt heute ja viel mehr!“ heraus kommen. Man ist oft gewillt dies als reines Gejammer abzutun, würde sich aber dabei zu einfach machen und sollte vielmehr verstehen wieso dies ein immer wiederkehrendes Thema ist. Den es ist ein Symptom dafür, dass der Mensch extrem schlecht darin ist mit Zinseszins-Effekten umzugehen und diese im Kopf zu berechnen.

Hat also die 60-jährige Oma mit 20 Jahren einen 1€ gehabt (Okay, okay, nehmen wir es mal an, um es einfach zu gestalten ;)), dann würde dieser in der heutigen Zeit einen Wert von 2,20€ haben. Und dies bereits, wenn wir von einer mageren Inflation von 2% ausgehen würden. Würde sie nochmals 20 Jahre altern, wären wir schon bei einem Betrag von 3,28 €. Es ist also nicht verwunderlich, dass gerade die älteren Leute ständig den Eindruck haben, dass Dinge sich verteuern – selbst wenn man objektiv nachweisen kann, dass entsprechende Preise im Zeitraum stabil sind.

Aber es nagt eben eine gewisse Inflation an allem, was wir so konsumieren und damit auch ständig die Preise nach oben treibt. Wir kriegen für den Euro immer weniger Dinge eingekauft. Diese Inflation wird oft als „Preiserhöhung“ abgetan, da die Supermärkte eben nicht ständig die Preise aktualisieren, sondern oft warten und dann auf einem Schlag einen guten Sprung nach oben geht.

Wer aber die Preise objektiv vergleichen will, muss die Preise um den Zinseszins-Effekt bereinigen und auf den damaligen Zeitwert zurück rechnen. Das hört sich im ersten Moment erstmal recht einfach an, kann in der Praxis aber durchaus trickreich sein, da man eben doch abschätzen muss und man somit leicht eine Milchmädchenrechnung macht.

Ignoriert man somit wirtschaftliche Faktoren wie z.B. die aktuelle Produktionslage würde man als Beobachter sehen, dass die gleiche Schokolade im Laufe der Zeit auf Grund der Inflation ständig teurer wird. Wir treten nun aber einmal aus der Rolle heraus und machen einem Menschen ein unmoralisches Angebot! Wir schenken ihm eine Tafel Schokolade und er muss sich entscheiden. Er kann sie entweder jetzt bekommen oder erst in 30 Jahren.

Defacto würde es eigentlich keine Rolle spielen. Er würde in 30 Jahren einen höheren Wert damit erzielen, da der Preis für die Schokolade steigen würde. Das Produkt für sich würde ja eben gleich bleiben. Beide Optionen würden also eigentlich für ihn gleichwertig sein. Aber wie würdet ihr in dieser Situation entscheiden? Die meisten Menschen würden sich dafür entscheiden die Schokolade sofort anzunehmen!

Zum einen eben, weil wir als Spezis einen Gegenwartskonsum als wichtiger empfinden als einen künftigen. Irgend jemand Hunger bekommen, weil wir die ganze Zeit von Schokolade reden und der Schrank leer ist? So sind wir nun einmal... ;)

Und zum anderen eben, da die Zukunft immer ein Risiko darstellt. Je weiter etwas in der Zukunft liegt, umso unsicherer wird es. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier einen Verrückten vor uns haben und wir ihn in 30 Jahren nicht wieder sehen werden, würden wir doch als recht groß einstufen! (Übrigens eine Denkweise, die man auch mal bei Bänkern im Hinterkopf haben sollte, die bei so manchem Ende eines „lukrativen“ Angebotes bereits unter der Erde sind ... ;))

Problematischer würde die Entscheidung für die Person dann werden, wenn wir eben einen Zins mit ins Spiel bringen würden und der Person sagen würden, dass wir sie für diese lange Wartezeit entschädigen würden. Statt einfach nur die Inflation auszugleichen, legen wir noch etwas mehr oben drauf, so dass er in 30 Jahren mehr Scholoade haben würde als jemand der diese zum jetzigen Zeitpunkt verkonsumieren würde. Dann würde der eine oder andere bereits ins Grübeln kommen und vielleicht einwilligen.

Der Aspekt ist eigentlich sehr simple. Der Zins ist der Preis des Geldes, den jemand dafür zahlt, dass er direkt „konsumieren“ kann und nicht auf die Zukunft wartet. Und zwar den Preis in der höhe er jemand anderen bezahlt, damit dieser auf den entsprechenden Konsum verzichtet. Das hört sich sperrig an, ist aber im Kern sehr einfach.

Wenn ich jemanden Geld leihe und der damit ein Haus kauft, verzichte ich auf den Kauf eines Hauses, während er einen Konsum vorzieht, den er sonst vielleicht erst in 40 Jahren haben würde. Dafür, dass ich verzichte, möchte ich eben entschädigt werden in der Hoffnung, dass ich durch den Verzicht künftig besser gestellt sein werde. Die Person kann bereits in jungen Jahren in seinem Haus wohnen und verzichtet dafür auf einen Konsum in der Zukunft.

Ein solches Konzept ist also keineswegs „ausbeuterisch“ oder in irgend einer Form böswillig. Den wie wir festgestellt haben, möchten wir als Menschen eigentlich immer konsumieren. Wieso sollte alos jemand auf seinen Gegenwartskonsum verzichten? Und wieso sollte jemand der ständig am konsumieren ist, künftig genauso gut gestellt sein, wie jemand der bereitwillig zurück getreten ist? Das Konzept ist in sich eigentlich ziemlich fair und zeigt eben auch, wieso es hier scheinbar zu einer Wertsteigerung im Laufe der Zeit kommt.

Würde es ein solches Konzept nicht geben und alle nur konsumieren, würde wir uns ständig um knappe Güter kloppen und gegenseitig die Preise in die Höhe treiben. Am Ende würde vermutlich niemand in einem eigenen Haus leben oder höchstens eben für ein paar Jahre am Ende seines Lebens.

Grundsätzlich ist ein Kredit auf Konsum immer auch sehr kritisch zu sehen, da man sich eben fragen muss, ob man diesen wirklich braucht. Auch muss man sagen, dass jemand der ein Haus kauft keineswegs eben dieser verkonsumiert. Immerhin ist dies ja kein Hexenhäuschen, sondern er hat ja einen Gegenwert und spart vielleicht eben die Miete. Somit hat das ganze eben auch einen Investitionscharakter und ist somit durchaus vernünftig.

Besonders krass wird dies dann, wenn ein extrem starkes Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich vorliegt. Stellen wir uns ein Entwicklungsland vor, dass nicht an einem Kreditwesen angebunden ist. Wir würden die Menschen dort dazu verdammen auf Ewig mit Harke und Schaufel über die Felder zu laufen und bis an ihr Lebensende hart zu arbeiten. Bei einem aktiven Kreditwesen, erlauben wir ihnen Geld aus der Zukunft vorzuziehen und sich bessere Ausrüstung zu holen mit dem Ziel, dass der Arbeitsaufwand sinkt oder zumindest die Erträge dadurch in der Zukunft steigen. Welcher dieser Ansätze ist nun mehr Ausbeutung? Als ich jung war hätte ich klar gesagt, dass das Kreditsystem Ausbeutung ist, da der Arme eben seines Zukunftskonsums beraubt wird. Natürlich wäre es für ihn besser, wenn wir ihm die Ausrüstung für lau stellen würden. So sehr viele Menschen ein solches Konzept begrüßen würden, sobald sie aufgefordert werden zu spenden und die Geldbörse aufzumachen, umso mehr sinkt die Begeisterung. Der Konsumverzicht ist eben etwas, dass Menschen nicht mag. Daran können wir nichts ändern, außer vielleicht bei uns selbst.

Belassen wir es dabei, überlassen wir Menschen ihrem Elend. Schnappt man sich aber z.B. einen Bauern aus Botswana, wird man überrascht sein, wie sehr er sich über einen Mikrokredit freut. Den bereits 100€ stellen für ihn ein echtes Vermögen da und erlauben ihn seine Zukunft aktiver zu gestalten. Das dabei 15% und mehr als Zinsen anfallen ist für ihn verstöhrend für ihn aber ein guter Deal. Den die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er scheitert sind auch hoch und als Geldgeber säße man mit leeren Händen da.

Hohe Zinsen zeigen also auch immer, dass ein hohes Risiko da ist. Erst wenn das Risiko sinkt oder eben sich viele Kreditgeber gegenseitig unterbieten, beginnen diese zu sinken. An Hand der Zinsen kann man also durchaus sehen, wie es um eine wirtschaftliche Lage im Gebiet bestellt ist. Und gerade z.B. bei P2P-Krediten schlägt man die Zinsen, die die Bank den Leuten abnehmen würde.

Das zentrale Missverständnis bei Zinsen ist, dass diese ein Ausdruck des Wachstums sind und daher bedingt, dass alles ständig wachsen muss. Dies ist aber falsch! Es stellt lediglich den Ausgleich zwischen Gegenwartskonsum und Zukunftskonsum von Personen dar. Sind sich beide Seiten nicht darüber einig, kommt es nicht zu diesem Ausgleich und beide Seiten bleiben gleichgestellt.

So eine einfache Erklärung, was es mit Konsum und Zinsen auf sich hat. Wie bereits eingangs gesagt, gibt es durchaus Aspekte, die man kritisch hinterfragen kann. So kann z.B. ein Kreditgeber die Not einer Person gezielt ausnutzen, da er weiß, dass diese keine andere Möglichkeit hat. Man würde hier von „Wucher“ sprechen. Die Situation selbst entsteht aber eben gerade dadurch, dass es KEIN vernünftiges Kreditwesen gibt, da dies sonst nicht klappt.

Auch zeigt es viele Probleme der aktuellen Bankenkrise (nicht Wirtschaftskrise...) dar. Die Banken haben Zugriff auf einen schier unendlichen Geldfluss, da die EZB ab drucken ohne Ende ist. Der Wert des Geldes sinkt teilweise in den negativen Bereich und ist damit als „wertlos“ einzustufen. Trotzdem wollen Banken kein Geld verleihen, da sie Angst haben welches zu verlieren. Deswegen drückt die EZB die Zinsen immer tiefer um somit den Druck für eine Zwangsverleihung zu erhöhen. Ich will nicht zu sehr darauf eingehen, da es hier durchaus mehrere Interpretationsmöglichkeiten gibt wer Schuld ist und wer geschädigt wird. Unterm Strich ist dies aber von allen Seiten wohl als „Störung“ eines normalen Kreditsystems bezeichnete Situation.

Ich hoffe, dass ich hiermit ein wenig erklären konnte, wie Konsum und Zinsen zusammenhängen. Gerade linke oder ökologische Positionen, die immer wieder das Zinssystem in Frage stellen, sollten sich bewusst werden, dass ein vollständige Verkonsumierung der Gegenwartswerte stets auch in einer unsozialeren und vermutlich auch für die Umwelt fataleren Szenario enden würden. Den eigentlich muss man ja froh sein, wenn jemand auf Konsum verzichtet und damit eben auch Wettbewerb um den Kampf knapper Güter aufgibt.

Was wir nun mit dem Gewinn durch den Konsumverzicht bewerkstelligen ist jedem selbst überlassen. Man könnte die Zinsen ja durchaus auch aufbringen, um diese dann zu spenden. Das wird sogar steuerlich durchaus begünstigt. Interessanterweise nutzen dies dann eben doch die meisten Leute wiederum nicht.

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

Interessante Darlegung. Der Zins als Ausgleich für Konsumverzicht. Hab ich noch nie gehört, klingt allerdings nicht abwegig. Würde auch zu der Seite passen, dass eine Schuld der Konsum der Zukunft ist.

Allerdings. Ich denke ich verstehe dich schon richtig wenn du meinst das der Zins quasi neutral wäre. Ich dnke allerdings auch, dass es, gerade in Anbetracht dessen was so die letzten 2-3 Tage speziell am italienischen Anleihemarkt los war, auch klar ist, das Zinsen zwar theoretisch neutral sind, praktisch aber nie. Wie auch.
Immerhin kommt kein Engel vom Himmel gestiegen und verkündet einen fixen Zinssatz. Sondern die Menschen legen ihn fest. Und Menschen neigen dazu ihren Vorteil auszunutzen.
Wobei. EIgentlich ist ja mehr der Zinseszins das Problem.

Ich gebe dir allerdings auch recht wenn du meinst, gerade die Linke würde es ungerechterweise verteufeln. Denn, erstens wissen sie auch nicht wie sie es besser machen wollen. Abgesehen davon das die Linke bei allen realen Experimenten gescheitert ist.
Und zweitens, bedeute es, dass, wenn der Mensch den Zins macht, es in seiner Hand liegt ihn zum Guten oder zum Bösen zu nutzen.

Vielleicht sollte man die Menschen dazu animieren mehr an sich selbst zu arbeiten.

Doch das wird wohl eher ein frommer Wunsch bleiben :)

Man sollte stets betonen, dass die VWL immer nur in Modellen diskutiert und arbeitet. Man sollte es also immer nur als Instrument zur Anschauung begreifen und niemals beginnen es dogmatisch auszulegen (was die Neoliberalen im übrigen sehr gerne tun und aus meiner Sicht eben auch eher den Idioten zuzuordnen sind ...).

Ich habe bewusst eben auch ein wenig Kritik angedeutet, da es in der Welt eben an extrem vielen Stellen sehr krankt. Der ganze Anleihenmarkt momentan ist in der Tat etwas, wo man seine Stirn runzeln darf und wirklich extrem viel schief läuft. Alleine ein System bei den eben der Preis von etwa negativ wird, sollte man schon rein logisch wirklich in Frage stellen. Und eine Gerechtigkeitsfrage ist eben auch noch lange nicht inklusive. Den ein solches System funktioniert eben auch nur dann vernünftig, wenn jeder auch die Möglichkeit hat ein Einkommen zu erwirtschaften. Erwürgt man den Kreditnehmer und schafft ein eher feudales System, kollabiert das ganze in sich und wir haben durchaus Kräfte, die dies anstreben.

Den Linken empfehle ich ja auch durchaus immer sich aktiv am Kapitalmarkt zu beteiligen und die Erträge dann zu ihren Zwecken einzusetzen. Ich bin mir sicher, dass es auf diese Weise unterm Strich wesentlich mehr erreichen würde. Das mag man dann nicht toll finden, aber eine gewisse Adaption gehört eben auch dazu, wenn man erfolgreich sein will. Den wie Du bereits sagst, wir es letztendlich genutzt wird, kann man beeinflussen. Man denke nur mal an die Nonnen, die mittels Einkauf bei Ruger sie zu mehr Transparenz verdonnerten. Der CEO sah nicht umsonst so ... unerleichtert aus ;)

Nonnen und Ruger?
Kannst du das kurz erklären? Ich denke da ist was an mir vorbeigegangen.

Gerne. Ich verlinke mal den SPON-Artikel dazu: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/nonnen-zwingen-waffenhersteller-ruger-zu-mehr-transparenz-a-1207130.html

In diesem Fall hat also eine religiöse Gruppierung angefangen von Ruger Aktien zu erwerben. Da diese sie eben zu Besitzern macht, können sie eben Einfluss auf Geschäftsentscheidungen nehmen und auch z.B. den Vorstand und Aufsichtsrat austauschen. In diesem Fall haben sie eine Transparenzoffensive gestartet, so dass Ruger über die Gefährlichkeit von Waffen für Verbraucher und auch dem Unternehmen Stellung zu nehmen. Damit überzeugten sie auch einen anderen Anteilseigner - Blackrock - einem der größten Vermögensverwalter weltweit, der dem Antrag folgte und es somit zu einer Mehrheit gekommen kam. Der Versuch Ruger aus der NRA herauszulösen scheiterte allerdings.

Der CEO hat entsprechend über lange Zeit Schnappatmung gehabt, weil der eben dachte er sitzt im falschen Film. Aber gut, dreht ein Aktionär am Rad, kann man nichts machen - ist halt der Chef!

Ich persönlich glaube, dass gerade Umweltverbände auf diese Weise durchaus einiges an Druck aufbauen können. Folgen Sympathisanten einem solchen Aufruf und kaufen sich ein, kann da doch so einiges mit gelenkt werden. Selbst dezentral mit einem entsprechenden Aufruf, kann man sicherlich immer ein paar mehr Kleinaktionäre sammeln als man es zunächst erwarten würde ;)

Ich glaube ich Kaufe jetzt Schokolade und lege sie in den Tresor. :D

Der Zins als Lohn für Verzicht ist eine gute Anschauung. Den ohne Verzicht, hat man auch nie Geld, wofür man Zins bekommen könnte. Sei es nun auf der Bank oder beim P2P-Kredit.

Beim Spenden stellt sich mir nur die Frage, ob man durch das Spenden mehr Geld spart, als wenn man einfach für den Betrag steuern bezahlt. (Soll nicht heissen, dass Spenden schlecht ist.)

Ich fürchte das mit dem Tresor klappt nur dann vernünftig, wenn Du den Code vergisst. Ansonsten wird die vermutlich irgendwann Abends mal verschwinden ;)

Genau. Wobei eben reiner Verzicht "sparen" ist, erst bei Einsatz (wie auch immer) dann ein Zins daraus erwächst. Ob nun eben Sparkontozins, Wertpapierrendite, Mietzins spielt erstmal keine Rolle.

Bei den Spenden muss ich in der Schweiz wieder ein wenig passen. Üblicherweise geben die Staaten aber für förderwürdige Spenden (Allgemeinnützigkeit, Organisationen) einen kleinen steuerlichen Nachlass von meist 20%. Spendet man also 100€, gibt es 20€ wieder zurück. Meist gibt es auch Höchstgrenzen. Der Vorteil liegt halt darin, dass man als Steuerzahler gezielt für eine Sache Geld ausgeben kann, die einem am Herzen liegt. Wirklich Geld "sparen" kann man somit nicht. Aber man kann es so lenken, dass es dahin fließt bei dem man denkt, dass es die Welt in eine Richtung verbessert, die einem selbst genehm ist.

Und gerade mit einer sozialen Ader kann man auch selbst sehr viel daraus ziehen, wenn man etwas mildtätiges geleistet hat. Das kann mehr wert sein als ne Null mehr auf dem Konto. Ich habe es hier aber eben vor allem als Beispiel dafür gedacht, dass ich denke, dass man in unserem Wirtschaftssystem nach den Spielregeln spielen sollte und sie dann für sich nutzen sollte.

Wer nur jammernd an der Seite steht, muss sich nicht wundern, wenn er ignoriert wird. Wer mitspielt und danach eben nicht nur an sich bedacht ist, kriegt das System wesentlich leichter geknackt und mehr in der Welt gestaltet.