Wir haben das Fiatgeldsystem nicht, weil es die Menschen wollen, sondern weil es ihnen nicht erklärt wird.
"Und natürlich hat der Liberalismus etwas zerstört. Und zwar die geistige Ordnung in der die Menschen bis dahin gelebt haben." Meinst du damit den Glauben? Und wenn ja, warum springst du dann im nächsten Satz zu einem ganz anderen Thema: der Gleichheit?
"Erst der Liberalismus hat dem Staat absolute Macht zugesprochen." So, wie ich Liberalismus definiert habe, ist es das genaue Gegenteil eines allmächtigen Staates.
"Wenn du dich über Zentralbanken beschwerst musst du dir mal die Frage stellen wie es den sein kann das im Jahr 2018 0,001% der Menschheit immer reicher werden?" Das hat verschiedene Gründe. Dass in unserem ungedeckten Papiergeldsystem Geld von den Armen zu den Reichen transferiert wird (das Symptom wären hier boomende Finanzmärkte), ist ein Grund. Globalisierung ist ein anderer.
"Und nur damit das auch klar ist. Ich denke keine Sekunde, dass diese plutokratisch- oligarchische Schicht auch nur im Mindesten liberal ist, eher genau das Gegenteil." Das stimmt. Diese Schicht ist alles andere als liberal, weil sie den Staat benutzt, um sich Konkurrenten vom Hals zu halten.
"Denn du setzt voraus, dass jemand der liberale Ideale vertritt, auch ethisch-moralisch handelt. Und das ist ein Irrtum!" Willst du damit sagen, dass eine freiheitliche Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn alle sich wie Engel verhalten? Falls ja, ist das Unsinn.
RE: Libertarians In A Nutshell..
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Libertarians In A Nutshell..
Zu 1:
Das kann durchaus sein. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass sich 95% der Menschen nicht für das Geldsystem interessieren. Solange es funktioniert, passt schon. Wo liegt das Problem? Ich für meinen Teil habe Abstand davon genommen den Menschen den Unterschied zwischen Geldschöpfung und Wertschöpfung zu erklären.
Zu 2:
Die Religion gehört da dazu, allerdings nur als Teil.
Frühere Gemeinschaften besaßen ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Obrigkeit wurde als Ordnungsmacht akzeptiert, wenn auch nicht immer geliebt! Durch den Liberalismus wurde dies aufgebrochen indem nun einzelne Gruppen in POLITISCHE Konkurrenz zueinander traten.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist weg.
Und dieser Verlust, führte wohl dazu, dass sich soetwas wie der Sozialismus bilden konnte. Denn nun war ein Vakkuum entstande das gefüllt werden musste, quasi ein Gemeinschaftsersatz, heutzutage auch gerne Gesellschaft genannt.
So wie dem Liberalismus die Freiheit zu Grunde liegt, liegt dem Sozialismus die Gleichheit zu Grunde, darum. Da beides sich aus der Auflärung speisst haben sie beide den gleichen Anspruch auf Gültigkeit. Zumindest theoretisch.
Zu 3:
Jein. Ich versteh schon was du meinst, denke ich. Wären die Grundlagen des Liberalismus von "absoluter" Grundlage, also philosophisch- theologisch begründet, wäre das auch tatsächlich so. Da sich der Liberalismus jedoch als etwas politisches begreift, gilt dies nicht mehr. Die Menschenrechte, die ja als Fundament für diese Politik herhalten müssen, werden in jeder Version die es davon gibt, soweit mir bekannt, stehts durch den Rechtspositivismus eingeschränkt.
Das kann man wie mit einer Verfassung vergleichen. In der stehen dann lauter schönen, gute und richtige Texte drinnen. Und zuletzt steht dann, alle diese Punkte können jederzeit durch normale Gesetze beschränkt werden. DESHALB sind moderne STaaten ja auch um Welten mächtiger als frühere Staaten, ja um Welten mächtiger als ein Ludwig XIV. Und die Tür dazu hat der politische Liberalismus, wenn dir diese Formuliewrung lieber ist, aufgestoßen, indem er diese Ansichten zu Politik und Gesetz zu seinen Grundlagen erkoren hat.
Zu 6:
Nein das meine ich nicht. Sie müssen mit der Freiheit umgehen können!
Was nutzt dir ein F1-Bolide, wenn du nicht mal weisst was ein Lenkrad ist?
Das gleiche meine ich auch hier. Der Mensch müsste zuerst in den Stand gesetzt werden ein kompetentes Urteil zu einer Sache fällen zu können. Daher ja auch die Bildung in der Aufklärung einen so hohen Stellenwert eingenommen hat. Im 19. JAhrhundert ging das noch längere Zeit gut weil sich altehergebrachtes Verhalten noch hielt. Spätestens heute im 21. Jahrhundert sind die Menschen großteils moralisch bankrott, ethisch sowieso!
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“
Ernst-Wolfgang Böckenförde
Ich behaupte, der politische Liberalismus hat das nicht verstanden. Und ich denke, auch die meisten liberalen Menschen haben dieses Problem nicht verstanden.
Und ich denke, der Hauptgrund warum es kaum erkannt wird liegt darin, dass es sich um eine Ideologie handelt. Denn, Politik trennt. Daher ja auch meine Meinung man solle sich liberal verhalten aber kein Liberaler sein. Ich hoffe das war nicht alzu kryptisch formuliert.
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Ich will mir diese blöden Anglizismen zwar abgewöhnen, aber was mir gerade in den Sinn kam, war die Formulierung "food for thought".
Willst du auf irgendetwas eine direkte Antwort, oder war das als Denkanstoß gemeint? ;)
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Denkanstoß :)
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