Ideologie 059 - Gedanken zur Religionsfreiheit

in deutsch •  7 years ago  (edited)

12. März 2018

Wenn ich an den Begriff «Religionsfreiheit» denke, so kommen bei mir unmittelbar zwei Gedanken auf.

Der erste ist eine Aussage, die in einer Reportage des deutschen ÖR-Senders SWR im vergangenen Jahr getätigt wurde. Der seit dieser Legislaturperiode im Deutschen Bundestag sitzende Albrecht Glaser, ein Mitglied der Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit dekadenlanger Vergangenheit in der Christlich-Demokratischen Union (CDU), zweifelt in seinen Referaten immer wieder an, dass sich die Lehre des Islams vollständig auf die im Grundgesetz festgeschriebene Religionsfreiheit berufen darf. Dies deckt sich mit der offiziellen Parteihaltung. Glaser begründet dies damit, dass einige Teile der islamischen Lehre zu anderen deutschen Gesetzen im Widerspruch stehen. In der Reportage wurde in Berufung auf die grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit gesagt, er äussere sich «verfassungsfeindlich» [1, 2]. Aus meiner Sicht greift diese Abkanzelung in einem Wort viel zu kurz, was ich in diesem Artikel zu erklären versuche.

Der zweite Gedanke ist eine Reihe an Fragen nach der Definition von Religion. Was ist eine Religion genau? Was darf sie beinhalten? Wie hat sie sich in einen Staat einzufügen? Welche Freiheiten hat ein Staat grundsätzlich den spirituellen Lehren zu überlassen? Wo darf ein Staat den Religionen Vorschriften machen?

Diese Sache ist nämlich alles andere als klar. In der Demokratischen Volksrepublik Korea - auch als Nordkorea bekannt [3] - ist in der Verfassung die Religionsfreiheit festgeschrieben [4]. Allerdings gibt es diese Freiheit nur unter der Bedingung, dass sie nicht zur Infiltration durch äußere Kräfte oder zur Verletzung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung missbraucht wird [3]. Das bedeutet, dass eigentlich nur die Drei Grossen Lehren Chinas - Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus [5] - dieses Recht in einem grösseren Masse für sich beanspruchen können. Andere Lehren wie das Christentum oder auch der Islam haben so kaum Chancen auf Verbreitung, da ihre ganze Literatur und ihr ganzer Inhalt aus dem Ausland kommen, wobei der Islam in Nordkorea bislang wirklich keine Rolle spielt. Das Christentum hingegen war vor gut hundert Jahren in der Region um die Hauptstadt Pjöngjang durchaus verbreitet und hatte eindeutig mehr als 10'000 Anhänger.

Global und hierarchisch gegliederte Kirchen, die die Existenz eines allmächtigen Gottes und seines Sohnes als Erlöser predigen, können in Nordkorea kaum Fuss fassen. In ihnen ist einerseits ein Zweifel der absoluten Macht des Staates verbindlich eingebaut, andererseits gibt es auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt religiöse Führer, deren Ansichten die allumfassende Macht der politischen Führung nicht respektieren können. Der Besitz von Ausschnitten oder ganzer Bibeln wird vom autoritären Staatsapparat in Nordkorea offenbar teilweise bereits als Grund genommen, Menschen in Arbeitslager zu sperren. Zur Verdeutlichung sei ein Video von Open Doors verlinkt [6]. Open Doors [7] ist ein überkonfessionelles, christliches Hilfswerk evangelikaler Prägung. Bereits dessen Gründer Bruder Andrew (Anne van der Bijl, geboren 1928) [8], engagierte sich sehr für die Missionstätigkeit und Pflege des Christentums in sozialistischen Ländern.

Aus diesem Beispiel lässt sich klar ablesen, dass in Nordkorea der Staatsapparat einen sehr weitreichenden Machtanspruch hat und über eine grosse Bereitschaft verfügt, diesen mit Gewalt und harschen Sanktionen auch gegen grössere Teile der Bevölkerung durchzusetzen. Es ist also so, dass die politische Führung die ganze Macht und Deutungshoheit innehat. Es gibt zwar eine Verfassung, deren Interpretation wiederum der Politik obliegt.

Das Verhältnis zwischen Religion und Politik ist ein Spannungsfeld. Keine religiöse Lehre und keine menschliche Existenz ist in einem solchen Masse entpolititisiert, dass sie vor Spannungen mit der Politik gefeit ist. Aus einem freiheitlich-westlichen Verständnis heraus kann man auch sagen, dass sich ein Staat wie Nordkorea mit seinem Führerkult selbst religiös gebärdet. Unter diesem Umstand, unter dem der Staat selbst zur Religion wird, muss die Freiheit für Andersgläubige und -denkende zwangsläufig gering sein. Aber auch der umgekehrte Fall kann vor kommen, dass nämlich eine Religion viel stärker als ein Staat oder Gemeinwesen ist und die darin ansässigen Menschen von aussen zur Übernahme dieses Glaubens gezwungen oder genötigt werden.

In der Vergangenheit, gerade während der Monarchien im Europa des Mittelalters und der Neuzeit konnte man neben Spannungen bis hin zu Kriegen - mit dem 30-jährigen Krieg [9] als noch heute Furcht einflössendem Beispiel - auch die Etablierung von Zweckbündnissen beobachten. In diesen Bündnissen verständigten sich die Machthaber der Politik mit den Würdenträgern des Glaubens über die Bereiche der Zuständigkeit und es gab Phasen der friedlichen Koexistenz. Natürlich bedeutete eine Einigung der Machthabenden nicht, dass darin auch die Interessen des einfachen Volkes oder des einzelnen Bürgers oder gar Leibeigenen berücksichtigt waren. Die hatten sich des öfteren einfach zu fügen.

Ein solches Bündnis entstand auch in Russland. Die Russisch-Orthodoxe Kirche [10] verwuchs sehr eng mit dem aus Gottesgnadentum mit der weltlichen Macht ausgestatteten Zarentum. Auch der letzte Zar Nikolaus II. (1868-1918) [11] wird als tief religiöser Mensch bezeichnet. Das machte die Kirche für die Machthaber nach der Revolution zu einer grossen Zielscheibe. Gemäss [12], ein gutes Buch zum Thema habe ich bisher noch keines gefunden, wurden zwischen 1917 und 1940 120'000 kirchliche Mitarbeiter verhaftet. Priester, Mönche, Nonnen und weitere. Etwa 96'000 davon sollen erschossen worden sein. Die genaue Zahl ist bis heute unbekannt, da die religiösen Würdenträger mit Regimegegnern gleichgesetzt wurden. Auch die Römisch-Katholische Kirche mit dem Patriarch ausserhalb des eigenen Einflussbereiches wurde stark verfolgt.

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde auf verschiedenen Fronten versucht, die einst grosse, staatsverbundene Kirche zu zerstören, was aber nicht in Gänze gelang. Im Zuge des Angriffs des Deutschen Reiches auf die UdSSR wurde wieder damit begonnen, die Orthodoxie beschränkt zuzulassen. Seither haben weitere Schritte der Öffnung stattgefunden, man sollte aber nicht der Naivität erlegen sein, zu glauben, dass sich der Staat nicht stets das letzte Wort vorbehalten hat. Man sieht in diesem Fall, dass der Staat versucht hat, einen umfassenden Machtanspruch durchzusetzen, das aber de Facto nicht durchsetzen konnte. Deswegen ist er mit der grössten Kirche ein Zweckbündnis eingegangen, das vielleicht beiden Seiten nicht gut gefällt, aber zur Sicherung der Macht taugt.

Wie man in Russland mit dem Islam umgeht, kann ich nicht genau sagen, mir fehlen genaue Kenntnisse davon [13]. Um die 15 % der Bevölkerung sollen dort muslimisch sein, also zu einem bedeutend höheren Anteil als in den meisten westlichen Ländern. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR sind aber viele Muslime weggegangen, da sie hauptsächlich im Süden der UdSSR, wie in Aserbaidschan oder in den zentralasiatischen Gebieten - Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Turkmenistan - leben.


Grundsätzlich kann man auch die Frage stellen, was in den Augen eines Staates eine Religion darstellen kann.

Denn, ganz allgemein kann jeder einzelne Mensch eine religiöse Lehre aufstellen und mit deren Verbreitung beginnen. Mit zunehmender Anhängerschaft kommen ganz automatisch Probleme auf. Irgendwann stellt sich die Frage nach Institutionalisierung, wenn etwa das Führungspersonal gewachsen ist, der Begründer gestorben oder der Staat sich für die Bewegung zu interessieren beginnt, ob er das freundlich gesinnt oder mit der Absicht zur Unterdrückung tut, ist noch nicht erheblich.

Wenn man eine religiöse Lehre institutionalisieren will, so ist es in der Schweiz gängige Praxis, dass man dies über die Gründung einer Körperschaft, eines Verein, tut. Als Verein kann man für bestimmte Zwecke den Status der Gemeinnützigkeit erlangen, wobei man dann von Steuern befreit ist. Für die Finanzierung des Vereins haben dessen Mitglieder eigenverantwortlich zu sorgen. Die genauen Vorschriften sind im Schweizerischen Zivilgesetzbuch geregelt [14], ab Artikel 60. Ist man als religiöser Verein über längere Zeit etabliert, kann man, in der Schweiz ist das nach meinem Wissen kantonal geregelt, zur staatlich anerkannten religiösen Gemeinschaft werden. Ob man dafür die eigene Rechtsform ändern muss und welche Auflagen damit verbunden sind, weiss ich nicht, das ist hier auch nicht von hoher Wichtigkeit.

Absolut wichtig ist, dass man sich gleichzeitig mit der Vereinsgründung in einem Land der örtlichen Gesetzgebung unterstellt. In den eigenen Statuten darf man keine Bestimmungen haben, die der Gesetzgebung widersprechen. Die Gestaltungsmöglichkeiten befinden sich innerhalb des gesetzlichen Rahmens, unabhängig davon, was die Gründer der Religion und deren Führer in früheren Zeit gesagt haben oder was sie heute sagen. Ruft man zur Missachtung der Gesetze auf oder hält sich nur zum Schein an diese und propagiert parallel andere, die auf dem bestimmten Territorium keine Gültigkeit haben oder fordert man eine Ethik, die den vorherrschenden Traditionen in grossem Umfang widerspricht, muss es zu Konflikten kommen. Dies gilt sowohl für den Christ in Nordkorea oder in vielen muslimischen Ländern, wie auch für den Muslim in christlichen Ländern. Schon in der Bibel wird deshalb zu einem gewissen Pragmatismus gegenüber der politischen Macht aufgerufen, man kann das vor allem im Brief des Paulus an die Römer nachlesen. Als das Christentum im Römischen Reich zur Staatsreligion wurde, musste noch mehr Pragmatismus gelebt werden, denn die Staatsmacht war weiterhin auf genügend Nachwuchs bei den Streitkräften angewiesen.

Aus meiner Sicht kann man die Lage der Spannung zwischen Religion und Staat nur dann entspannen, wenn neben der Einhaltung der zwangsläufig säkular zu prägenden Gesetze eine Ethik gelebt wird, mit der alle Menschen gleichzeitig konform gehen können, ohne dass es zu Konflikten kommt. Ist dies nicht der Fall, muss es zu Spannungen kommen. Im Westen gilt in den meisten Ländern, dass einem Menschen aufgrund seiner politischen Einstellung und religiöser Überzeugung keine Nachteile erwachsen dürfen. Aber auch das kann nur beschränkt gelten, bis zu dem Punkt, an dem die Organisationen sich an die geltenden Gesetze halten.

Eine Spannung, die etwa in der Schweiz hochgekommen ist, war die Tatsache, dass sich in der zweisprachigen Stadt Biel ein Imam mit Asylstatus niederliess, sich seine Tätigkeit von der Sozialhilfe bezahlen liess und im Zuge dieser seinen Gott Allah zur Vernichtung der aus seiner sehr beschränkten Sicht «Ungläubigen» [15, 16] aufrief. Ich halte den Ausdruck «Ungläubiger» eines Muslims oder andersgläubigen gegenüber mir für eine absolut unzulässige Provokation, die erstens meinen Widerstand zur Folge hat und zweitens aus meiner Sicht auch mindestens mit einer Busse an den Staat und einer Entschädigung an mich geahndet gehörte.

Ähnliche Fälle wie den eben dargelgten. gibt es in ganz Westeuropa. Wenn ich mir das überlege, könnte eigentlich jede christlich-religiöse Gemeinschaft, die weitgehend ehrenamtlich organisiert ist, auch damit beginnen, einen Teil ihrer Funktionsträger nicht mehr arbeiten zu lassen, sondern über die Sozialhilfe zu finanzieren. Dann hätten diese sicherlich mehr Zeit für die ihnen anvertrauten Menschen.

Die aus freiheitlicher Sicht möglicherweise interessante Gründung eines «Templum Libertatis» (Tempel der Freiheit), in der man möglicherweise einen vollendeten Libertarismus nach Ludwig von Mises oder Murray Rothbard predigt, würde vom Staat spätestens dann sanktioniert, wenn dessen Mitglieder damit beginnen, keine Steuern mehr zu zahlen oder beim Einkauf darauf bestehen würden, nur den effektiven Preis des Produktes ohne Steuern bezahlen zu dürfen, da man sich sonst an seinen religiösen Vorstellungen versündigt.

Man sieht also sehr rasch, dass die Argumentation in einem Wort, die ein Journalist im deutschen, gebührenfinanzierten Rundfunk gewählt hat, praktisch vollständig untauglich ist. Der Ansatz der AfD mag teilweise auch einen Machthunger und einen Willen zur Manipulation des Islams beinhalten, er ist aber auf jeden Fall weiter fortgeschritten und besser gestaltet, als die beschränkte Sicht von Menschen, die die Erkenntnis von Widersprüchen in religiösen Ordnungen zum Staat als verfassungsfeindlich stigmatisieren. Gerade diese würden gemäss meiner Einschätzung einem «Templum Libertatis» garantiert keine freie Entfaltung unter dem Banner der Religionsfreiheit gewähren.


Eine wie ich finde, sehr gute Definition der Religionsfreiheit hat vor bald einem Jahr auch der bekannte deutsche Videoblogger Hagen Grell präsentiert [17].

Hagen Grell hat den gegenteiligen Weg der Argumentation verfolgt. Er hat dargelegt, dass Religionsfreiheit zwar einerseits schon die Freiheit beinhaltet, sich zu einem Glauben zu bekennen, aber andererseits viel mehr die Freiheit beinhaltet, sich nicht zu einer bestimmten Religion zu bekennen. Vor allem dann, wenn es in einem Land eine Staatsreligion gibt oder sich der Staat selbst wie eine Religion gebärdet. Eine Ansicht, die ich nur unterschreiben kann.


[1] Politik 047 - Verleumdung und Denunziation sind keine gültigen Argumente - Teil 4. @saamychristen, 10. Oktober 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/politik-047-verleumdung-und-denunziation-sind-keine-gueltigen-argumente-teil-4
[2] Spaltet die AfD die Kirchen? Wahre Christen oder böse Hetzer? SWR.de, 15. September 2017 https://www.swrfernsehen.de/spaltet-die-afd-die-kirchen-wahre-christen-oder-boese-hetzer/-/id=2798/did=20289370/nid=2798/ofo7as/index.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Nordkorea
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Nordkorea
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Lehren
[6] Staatsfeind Christ: Christenverfolgung in Nordkorea. Open Doors Deutschland, 12. Januar 2016
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Doors
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Bruder_Andrew
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Orthodoxe_Kirche
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_II._Russland
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Christenverfolgung
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Islam_in_Russland
[14] Schweizerisches Zivilgesetzbuch - vom 10. Dezember 1907 (Stand am 1. Januar 2018) https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19070042/index.html
[15] «Allah, zerstöre die Juden, Christen und Hindus». bazonline.ch, 27. August 2017, von (nxp) https://bazonline.ch/schweiz/standard/Bieler-Hassprediger-war-dem-NDB-bekannt/story/11481954
[16] Bieler Hassprediger Abu Ramadan verliert Asylstatus. bazonline.ch, 27. September 2017, von (nag, sda) https://bazonline.ch/schweiz/standard/bieler-hassprediger-verliert-asylstatus/story/12949592
[17] Religionsfreiheit - WAS sie WIRKLICH bedeutet. Hagen Grell YouTube Kanal, 29. März 2017


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  ·  7 years ago (edited)

Guter Post, @saamychristen. Du hast jedoch einen für mich zentralen, rechtlich völlig inakzeptablen Umstand vergessen. Es ist nicht hinzunehmen, wie der Staat die Augen verschließt vor der Kindererziehung im Islam. Die ist klar verfassungsfeindlich, weil dort die pathologische Bevorzugung männlicher Nachkommen schlicht den Menschenrechten widerspricht und damit dem allerersten Satz unserer Verfassung.

Genau aus dieser kranken Erziehung heraus resultieren all die Animositäten gegenüber den Muslimen, die ich mittlerweile sogar, entgegen meiner politischen Grundsätze, persönlich entwickelt habe. Diese völlig überzogene Prinzen–Kultur ist nicht akzeptabel und steht im permanenten Widerspruch zum deutschen Grundgesetz. Das ist der klare Knackpunkt.

Ich bin wahrlich kein AFD–Wähler, doch was den Islam angeht, bin ich mittlerweile der Meinung, ihm in der Öffentlichkeit keinen Millimeter Raum mehr einzuräumen und als verfassungswidrig zu deklarieren. Ja und mich als Ungläubigen zu diffamieren ist auch eine ganz dreiste Unverschämtheit. Das hast du vollkommen richtig erkannt, lieber Saamy. Aber das ist bei allem Ungemach den der Islam im Rahmen unserer Kultur hervorbringt, auch nicht mehr entscheidend.

Danke für den Kommentar!

Das ist meist das Problem, wenn man Artikel wie eine Art Schlaglicht in ein paar Stunden schreibt und dann gleich veröffentlicht. Da vergisst man meist etwas.

Der Punkt mit der Kindererziehung habe ich wohl vor allem mangels eigener Kinder nicht miteingebaut. Es ist ein Punkt, der aber auch sonst viel zuwenig erwähnt wird, wenn ich deine wirklich dringlich erscheinenden Worte lese.

Das Thema AfD polarisiert natürlich noch immer, ich werde wohl in naher Zukunft auch einmal etwas Kritisches über deren Funktionäre sagen, aber nicht im Zusammenhang mit dem Islam. Wenigstens hat es bei der AfD ein Paar Leute, die wirklich wissen, was sie sagen, wenn es um eine fundamentale Kritik am Gebaren von Islam-Anhängern in Deutschland geht. Beim ÖR und bei vielen anderen politischen Akteuren, unter anderem auch der halbmondischen demokratischen Union, entgegnen sie darauf diese Aussagen sind verfassungsfeindlich. Welche Meinungen bei den Sozialdemokraten, Grünen und Linken vorherrschen, kann ich mir auch vorstellen. Dümmer und selbstvergessener kann man sich in meinen Augen kaum positionieren.

Grundsätzlich könnte man hier zwei nicht zu überschreitende Linien ziehen. 1. die schwer und inakzeptabel sexistische Prinzenkultur und 2. die Ansicht, dass alles ausserhalb des eigenen Systems Unglauben sei. Diese beiden Punkte könnten rigoros durchgesetzt werden. Darüber hinaus gibt es in einigen selbsternannten Kulturen bekanntlich auch noch die absolut grausame Genitalverstümmelung beim weiblichen Nachwuchs. Ich würde grundsätzlich bei allen drei Taten direkt den lebenslangen Landesverweis aussprechen und durchführen, wenn es keine eigenen Bürger sind. Für diese gäbe es horrende Bussen und Gefängnisstrafen kombiniert. Wie sollte man das sonst sanktionieren, dass die gewünschte Wirkung nicht ausbleibt?

Vor ein Paar Wochen habe ich einen Vortrag des Neuseeländers Trevor Loudon übersetzt, den der deutsche Mainstream wohl als einen pathologischen Neo-McCarthyisten und Rechtsextremen bezeichnen würde. Er hat klar gesagt, dass die Islam-Lobby in der UN äusserst stark vertreten sei und tatsächlich auch hinter den unsäglichen «Toleranzgesetze» stehe. Diese Gesetze gelten für Muslime bekanntlich nicht, da sie ja die einzigen sind, die richtig liegen.


[1] JBS 007 - Trevor Loudon über linken Einfluss in den USA und die bedrohte Freiheit 2/4. @saamychristen, 03. März 2018 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/jbs-007-trevor-loudon-ueber-linken-einfluss-in-den-usa-und-die-bedrohte-freiheit-2-4

Die übersteigerte Männerkultur schadet im Ansehen ja den Prinzen selbst. Sie agieren im öffentlichen Raum mit einem völlig übersteigerten, durch nichts gerechtfertigten Selbstbewusstsein, dass man meinen könnte, sie legen es geradezu darauf an, zu provozieren und möglichst viel Hass auf sich zu ziehen.

Dahinter steckt aber eine ganz alte Geschichte. Das Proletariat, besonders in denTürken–Ghettos lernt von seinen, durch jahrzehntelange Missachtung gedemütigten Eltern, dass Nichtmoslems nichts wert sind und ich fürchte, viele Immane fördern das auch noch. Wir Westeuropäer sind für diese überbreiten Egos der nächsten Generation der letzte Dreck. Sie leben ihren Chauvinismus in Horden aufgepumpter Muskelprotze aus, die wie Soldaten einer Invasionsarmee wirken und ich fürchte, sie verstehen sich auch genau so, als Brückenkopf des Islam. Diese Leute sind einfach nur gefährlich. Da brauchen wir gar nicht nach Afrika und auf die Genitalverstümmelung zu schauen.

Dagegen sind gemäßigte Moslems, wie z.B. Aleviten durchweg feinfühliger und differenzierter strukturiert. Sie passen sich maximal an, unterlassen jede Art von Verhüllung und ihre Mädchen können selbstverständlich Universitäten besuchen und ein eigenständiges Leben führen. Diese Moslems leben völlig unauffällig und friedlich mitten unter uns und sind mir jederzeit herzlich willkommen.

Ich finde mich durch die AFD keineswegs polarisiert. Die überwiegende Mehrheit dieser Leute ist aufgrund mangelnder Bildung schlicht rassistisch agitiert, verleugnet die deutsche Geschichte auf nicht hinnehmbare Weise und ist kaum in der Lage, politisch zu differenzieren. Ihre Frontleute sind dagegen raffinierte Demagogen, die einen maximal einfachen Weg gefunden haben, an die öffentlichen Futtertröge zu gelangen. Das sie wählende, überwiegend nationalistische Proletariat gehört im Prinzip zum gleichen Problemkreis, wie die Ghettomoslems.

All das ist das äußerst peinliche Resultat einer jahrzehntelang ausgesessenen, nicht existierenden Integrationspolitik und der Duldung permanenter, muslimischer Rechtsbrüche in der Erziehung. Bei den Pegidialen kommt auch noch die Gefahr hinzu, dass sie sich langsam in einen Machtrausch steigern, der mich stark an die Zeit kurz vor 1933 erinnert. Diese Leute braucht niemand. Wir brauchen viel eher bessere Politiker, die sich endlich mal aus dem politischen Kindergarten der Links–Rechtsfixierung lösen, um sich an der Realität, auch jenseits der Wirtschaft zu orientieren.

In der Bewertung von politischen Bewegungen habe ich angesichts meines Alters eher noch wenig Erfahrung. Tatsache ist, dass ich selbst kein Charismatiker bin und mich solchen auch eher nicht verbunden fühle. Bei solchen oder aalglatten Schwätzertypen fühle ich mich stets unwohl und glaube ihnen meist kein Wort. Dem Protest auf der Strasse war ich bisher auch nicht wirklich zugeneigt und das gilt nicht nur für Pegida. Das Kollektivgefühl, das auch bei Massensportveranstaltungen aufkommen kann, ist etwas, das mich nicht besonders zu elektrisieren vermag.

Mit den eher älteren AfD-lern, die ich kennenlernen durfte (es waren nicht 100e, meine Eindrücke sind beschränkt), war es meist anders, das waren Leute, die mit der Situation alles andere als zufrieden sind, aber durch ihre Lebens- und Arbeits-Erfahrung schon sinnvoll argumentieren konnten, auch wenn sie bislang zumeist keine Erfahrungen in der Politik gesammelt haben. Das gilt für meine persönlichen Bekanntschaften aus diesem Milieu. Aus dem Osten kenne ich bislang keinen, auch mit dem Physik Prof. Hessenkemper hatte ich keinen persönlichen Kontakt.

Aber naja, die Situation ist verfahren und es gibt wenige Menschen, die den Haufen Drecksarbeit, der tatsächlich abzuarbeiten wäre, auch wegschaffen möchten. Die Etablierten scheinen auch sehr wenig ihre Rezepte und Vorgehensweisen in Vergangenheit und Gegenwart zu hinterfragen.

Grundsätzlich wünsche ich bekanntlich niemandem im Ansatz etwas Böses oder Schlechtes, aber so nahe wie man in der Regel in Städten und nahezu generell in Mitteleuropa aufeinander lebt, braucht es einfach Regeln, die jeder im Minimum einhalten muss. Zuwiderhandlungen müssen entsprechend sanktioniert werden. Damit die Sanktionen ihre Wirkung nicht verfehlen, ist es von zentraler Bedeutung, dass es im Land niemanden gibt, der nichts zu verlieren hat. Ghettos und massenweise Leute, die von den Segnungen des Sozialstaates leben, sind entschieden zu vermeiden.

Da hast du dir aber ziemlich viel Mühe gegeben. Ich muss das erstmal verarbeiten

Danke für den Kommentar!

Ja ich bin nicht unbedingt dafür bekannt, mich auf leicht verträgliche Kost zu beschränken und Mühe gebe ich mir hoffentlich auch. Nicht immer bin ich in gleichem Masse konzentriert, das sieht man dem Ergebnis meist auch ein wenig an.

Dieser Beitrag ist auf jedenfall sehr wertvoll. Weiter so. Ich abonniere dich

Danke dafür!
Klar habe ich nicht die Wahrheit gepachtet und einen christlichen Hintergrund, den ich durchaus auch kritisch beleuchte. Aber ich versuche, zu ganz verschiedenen Themen eigene Überlegungen anzustellen und hoffe, dass die auch meinen Lesern etwas bringen.

Sehr informativer Post muss ich schon sagen.

Zweckbündniss bezeichnet das ganze sehr treffend. Meiner Meinung nach sind Religion und Politik sowieso, grundsätzlich!, Konkurrenten.
Als dritten im Bunde müsste man dann auch noch die Philosohphie erwähnen.
Alle drei streben im Grunde danach, dass Leben der Menschen zu gestalten. Auch der freiheitliche Staat unserer Breiten ist ja auch nur tolerant solange man seine Macht und Ansichten nicht in Frage stellt! Ansonsten stellen sich die Freiheitsrechte sehr schnell als eher hypotetisch heraus!

Das mit der "Freiheitsreigion" würde ich dir nicht empfelen. Als Säkularreligion, böse auch Ersatzreligion genannt, würde sie wohl furchtbar in die Hose gehen. Da denke ich automatisch an den Vernunftkult der Französischen Revolution.
Im Übrigen neigen diese dazu wesentlich grausamer zu sein als tatsächliche Religionen, da ihnen die ansonsten inhärente Furcht vor Jenseits und einer höheren Macht abgeht.

Beim Punkt "Ungläubiger" muss man, denke ich, differenzieren. Wenn jemand nicht an den Dreifaltigen Gott glaubt ist er für jeden Christen nolens volens ein Ungläubiger. Muss er ja auch sein, den entweder glaubt man oder nicht. Wie beim schwanger sein, entweder oder, aber ein bischen schwanger geht halt nicht.
Allerdings hast du vollkommen Recht, wenn man ungläubig als Schimpfwort benuzt um den Gegenüber quasi als minderwertig darzustellen.
Oder dies sogar als Rechtfertigung hernehmen würde ihm etwas anzutuen!

Nichtsdestotrotz wiedermal ein super Artikel!!!

Danke für den Kommentar!

Wenn man so ein eher spontanes Schlaglicht schreibt, ist es nicht ungewöhnlich, wenn einige Dinge vergessen gehen. Allerdings könnte man aus dem Thema auch eine ganze Serie machen oder ein ganzes Buch dazu verfassen.

Das Hinzunehmen der Philosophie fügt dem Konflikt zwischen Staat und Religion eine dritte Ebene hinzu. Drei Parteien, die gleichzeitig um Einfluss kämpfen, es geht ab.

Das Beispiel mit dem hypothetischen «Templum Libertatis» sollte genau darauf abzielen, dass man eben längst nicht alles zur Religion erklären kann glauben, man befände sich damit per definitionem ausserhalb des staatlichen Einflusses. Ich selbst habe erstens nicht vor, ein solches Ding zu gründen und zweitens sehe ich das Abdriften in fanatische Ansichten überall als einen bedrohlichen Irrweg.

Beim Thema Glauben/Unglauben fällt mir gerade auf, dass ich dazu noch nie einen Artikel verfasst habe. Ich definiere das Wort Glauben sehr umfassend, viel weiter gehend als nur das Bekenntnis zu einer religiösen Lehre. Alles, was man nicht vernunftbegabt nachvollzogen und für richtig befunden hat, glaubt man irgendwie. Man kann sagen, man glaube an die Erkenntnisse der Wissenschaft oder an alles, was naturwissenschaftlich gemessen und nachgewiesen wurde. Solange man diese nicht selbst nachvollzogen und sich vergewissert hat, ist auch das ein Glauben und kein Wissen. De Facto lebt man auch längst nicht immer im völligen Bewusstsein vor sich hin, sondern auch zu einem gewissen Teil im Vertrauen oder im Glauben an die eigenen Fähigkeiten, nicht im bewussten Wissen.

Aus einer solchen Sicht, die ich wohl einmal ausdefinieren sollte, ist es eigentlich nicht möglich, jemandem einen allgemeinen Unglauben zu unterstellen. Man kann sagen, dass jemand anderes nicht im eigenen Sinne gläubig ist oder im eigenen Sinne ungläubig. Die Verallgemeinerung davon ist aber schon unzulässig und darüber hinaus muss man schon viel von einem anderen Menschen wissen, um ihn als gänzlich Ungläubigen bezeichnen zu können.

Fand den Beitrag sehr informativ.
Vielen Dank hierfür :) Weiter so

Danke für den Kommentar und dir ein herzliches Willkommen bei Steemit!
Ich freue mich, wenn meine Inhalte gut ankommen.

Ich finde man kann in Deutschland seine Religion sehr gut ausleben. Von Rechtswegen hat man fast nichts zu befürchten, ganz im Gegenteil, man wird eher unterstützt. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist aber unterschiedlich. Bei mir in Berlin wundert sich wahrscheinlich keiner über eine Frau mit Kopftuch, auch eine Frau mit Burka gehört zum Stadtbild.

Danke für den Kommentar!

Ja, in Mitteleuropa kann man die meisten Religionen ziemlich gut leben oder eben nicht. Dazu ist es schon wichtig, dass jeder sich an gewisse Vorgaben für ein harmonisches Zusammenleben hält. Dafür muss man sich aber bewusst entscheiden.

Mit der vollen Verschleierung des Gesichtes kann ich mich nur wenig anfreunden. Ich halte es für etwas sehr positives, dass bei uns eigentlich das ganze Gesicht gezeigt wird, daraus erkenne ich viel mehr, als wenn ich nur Augen oder gar nichts vom Gesicht sehe. Bei Touristen mit beschränkter Aufenthaltszeit gehe ich etwas eher ok damit als bei hier wohnhaften.