#23 Theobald Joachim I im Recht: Was ist eigentlich Rechtswissenschaft?

In dieser Reihe schreibe ich über Rechtsgrundsätze und aktuelle Themen die mit Recht zusammenhängen.   

Was ist Rechtswissenschaft?

Die Rechtswissenschaft befasst sich im Großen und Ganzen nur mit einem Thema, der sachgerechten Deutung von Rechtstexten (Urteile, Gesetze und sonstigen Rechtsquellen).

Zur Auslegung dieser gibt es (nur) vier Methoden:

1. Auslegung nach dem Wortlaut.
2. Auslegung nach der Historie (geschichtlicher Hintergrund).
3. Auslegung nach der Systematik.
4. Auslegung nach Sinn und Zweck.

Nach dem römischen Juristen Ulpian ist die  Definition der Rechtswissenschaft: 

 - Iuris prudentia est divinarum atque humanarum rerum notitia, iusti atque iniusti scientia -

Die Rechtswissenschaft zählt zu den Geisteswissenschaften und hat wie schon genannt die Deutung von Texten und Worten zum Inhalt (sogenannte hermeneutische Disziplin). In Abgrenzung zu anderen Geisteswissenschaften geht es bei der Deutung von Texten nur darum, abstrakte Rechtstexte auf konkrete Lebenssachverhalte anzuwenden.

Ein Jurist selbst lässt sich nicht davon abhalten in einer gleichen Situation zu der gleichen Frage eine unterschiedliche Meinungen zu vertreten, denn er ist ein Söldner. Er entscheidet wem er seine Dienste an der Waffe (Können im Umgang mit der Sprache) zur Verfügung stellt, nach der Größe des Geldbeutels des Auftraggebers.

Sprichwort: "Zwei Juristen drei Meinungen".

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