RE: Delegating STEEM Power to @steem-ua. / Meine STEEM-Power-Delegation an @steem-ua.

You are viewing a single comment's thread from:

Delegating STEEM Power to @steem-ua. / Meine STEEM-Power-Delegation an @steem-ua.

in userauthority •  6 years ago  (edited)

Meine oben fremdsprachlich formulierten Bedenken an einer Reputation habe ich noch einmal, wegen der besseren Verständlichkeit, in DeepL hinein geworfen und korrigiert. Das neuronale Netzwerk hat meine englische Formulierung auch nicht verstanden. Die deutsche Übersetzung bieb tatsächlich weitgehend sinnfrei. Ich erachte meinen Gedanken im gegebenen Zusammenhang als wichtig und daher komme ich noch einmal auf deutsch, um gleichzeitig auch die zusätzliche Information mit dem Witnessgremium einzubeziehen.

Hier meine ursprünglichen Bedenken, noch einmal korrigiert und auf Deutsch:

Ja, ja @jaki01, du hast es erklärt. Aber wo ist der Sinn einer Klassifikation, wenn ihre Parameter beliebiger Natur sind. Reputation kann nur eine willkürliche Größe sein, nach dem individuellen Geschmack des Indexerstellers. Was aber hat ein Index für einen Sinn, wenn er etwas messen soll, das im Kern beliebiger Natur ist?

Ende der Wiederholung des fehlerhaften, fremdsprachlichen Versuches, meine Zweifel an einem Reputationsindex, gleich welcher Zusammensetzung, zu begründen. Je nachdem, mit welchem Persönlichkeitsinventar (Alter, kultureller Kontext, Vorlieben, Abneigungen, etc.) ein Nutzer auf der Blockchain unterwegs ist, soll ein bestimmtes Verhalten nivelliert und so objektiv beurteilbar werden. Das ist wohl der Kern eines jeden Reputationskonstruktes.

Selbst unter Einbeziehung deiner Witness–Komponente meine ich, dass jedes Kriterium beliebig bleibt. Es verhält ich doch tatsächlich so, dass jeder Nutzer mit dem Steem alles tun darf, was der Steem zulässt. Der eherne Grundsatz dieser Blockchain verbietet es meiner Meinung nach sogar, das Konzept Reputation auf der Blockchain anzuwenden. Wie kann man unter diesem sehr speziellen Blockchainsetup überhaupt einen Index formulieren, der tatsächlich die Reputation eines Blockchainnutzers zu beurteilen vermag? Das halte ich für vermessen.

Nach meinem Verständnis aller sozialen Parameter und Mechanismen schließe ich, dass jedem Reputationsindex ausschließlich moralische Parameter zugrunde liegen können, die bei der Beurteilung von Nützlichkeit, Wichtigkeit oder Integrität einer betrachteten Person keinerlei allgemeingültigen, geschweige denn neutralen Sinn ergeben. Selbst unter Zudrücken aller Hühneraugen, bei größtem Wohlwollen, kann mit Reputation höchstens eine Art größter gemeinsamer Nenner der verschiedensten, moralischen Grundeinstellungen wiedergegeben werden. Das ergibt auf einer multikulturellen, multifunktionalen Plattform aber nicht den geringsten Sinn. Das Ergebnis kann ich dir sogar schon vorher sagen:

Einmal Spammer – immer Spammer. Einmal Nullqualität – immer Nullqualität. Einmal Hasscontent – immer Hasscontent. Außer die Teilnehmer zu stigmatisieren, wird so einem Index nichts tatsächlich Nützliches zu entlocken sein. Daher ist selbst der bisherige Reputationswert einfach nur Banane. So. wie es auch jeder weitere Versuch sein wird, ihm neues Leben mit neuen Algorithmen einzuhauchen.

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  
  ·  6 years ago (edited)

Ich sehe das anders: Ja, jeder darf alles tun. Aber nein (und das ist der Knackpunkt), nicht alles ist dadurch automatisch gleich wertvoll, gleich hoch angesehen. Du darfst zwar gerne (was du nicht tust, ist nur ein Beispiel) täglich völligen Mist posten, würdest als Konsequenz aber eben auch Follower verlieren. Zu Recht! :)

Und komm mir nicht mit "Aber alles ist doch subjektiv!" Das ist in meinen Augen sehr häufig eine Ausrede von Leuten, die sich keine Mühe machen wollen! :) Es gibt sehr wohl objektive Kriterien beim Bewerten von Content:

  • Stimmen äußere Form, Rechtschreibung, Grammatik?
  • Werden Aussagen mit Nachweisen (z. B. Links) unterfüttert?
  • Wie hoch ist die Qualität von Fotos?
  • Werden Quellen bei nicht eigenem Bildmaterial korrekt angegeben?
  • Wird nur Wiedergegeben, was andere sagen oder erkenne ich originelle, eigene Gedanken, die einen Artikel erst interessant machen?
  • Klar, Meinungen sind frei, aber werden sie auch ohne offensichtliche Logiklücken begründet?

Ich lasse mir nicht weismachen, dass z. B. ein BSanders-Post, in dem nichts anderes steht als "Hello, how are you?" irgendeinen Mehrwert liefert. Follower soll er verlieren!

Und in meinen Augen gibt es eben sinnvolle und weniger sinnvolle (wie du sie nennst 'willkürliche') Indizes. Dass der hier diskutierte, komplexe 'UA-Mechanismus' sinnvoller ist, als eine allein auf dem Reward (den Wale durch Selbstvotes spielend in die Höhe treiben können) basierende 'Reputation', erscheint mir offensichtlich zu sein. (Auch Google setzt mit dem PageRank-Algorithmus auf einen sehr ähnlichen Mechanismus, um die Bedeutung von Webseiten einzuschätzen.)

Um kurz zusammenzufassen: Ich betrachte die Kriterien, nach denen 'UA' bewertet, nicht als willkürlich. Selbstverständlich kannst du das anders sehen.

Hast du eigentlich den verlinkten Artikel von @cryptoctopus gelesen? Dort werden m. E. die Vorteile der Idee von @scipio sehr gut herausgearbeitet.

Daher ist selbst der bisherige Reputationswert einfach nur Banane

Genau deshalb soll sich das ändern!

Und noch etwas: Die in meinem Artikel angegebene Formel zeigt, wie beispielsweise der neue UA-, also Reputationswert, sich direkt im Votegewicht niederschlagen könnte.

  ·  6 years ago (edited)

Danke für deine Erläuterung und den wiederholten Hinweis auf den Artikel von scipio. Den muss ich noch lesen und sacken lassen, bevor ich weiter in der Reputations–Opposition argumentiere. Deine Antwort hat mich jedenfalls nicht davon überzeugt, dass mit einer besseren Reputation der richtige Weg beschritten wird und irgendwas in Richtung Qualitätscontent ändern könnte. Wer mit seinen MVests wuchert, schert sich keinen Deut um seine Reputation oder Qualität von Content. Wer über längere Zeiträume hinweg Dumpfbackenzeugs pubiziert, weiß auch ganz genau, was das bedeutet.

Wert oder Unwert eines Artikels zu beurteilen, das war ursprünglich die zentrale Aufgabe von Kuratoren, die so Ihre Funktion als regulierende Instanz der Rewards ausgeübt haben. Das wurde auch im Whitepaper von 2016 an zentraler Stelle festgehalten und machte Sinn unter der Prämisse, dass es um Qualitätscontent geht. Kuratoren als funktionelle Instanz des Steem wurden aber in HF 18/19 ersatzlos gestrichen, was das Whitepaper 2017 bestätigte. Schon alleine deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass die zentrale Forderung nach Qualitätscontent für den Steem überhaupt noch existiert.

Insofern geht deine Antwort am Thema vorbei. Für mich existiert überhaupt kein nachvollziehbarer Grund, der für die Einführung einer alternativen Reputation spricht. Egal welche Eigenschaften in der Reputation belohnt oder abgestraft werden. Die Entwicklung seit HF 17/18 spricht eher dafür, die Reputation als Indikator, für was auch immer, ersatzlos zu streichen.

  ·  6 years ago (edited)

MVests wuchert, schert sich keinen Deut um seine Reputation oder Qualität von Content.

Diesbezüglich verwies ich mehrmals auf die Formel

vote_worth = UA(voter) / UA(average) • SP • vote_strength.

Wer eine niedrige UA hat, für den gäbe es dann nix mehr zu wuchern.

  ·  6 years ago (edited)

Da habe ich wohl mehrmals erinen Hinweis nicht verstanden. Die Funktion setzt jedoch voraus, dass @ned überhaupt gewillt ist, diesen Weg gehen und neue Bewertungssysteme einführen zu wollen. Die Abschaffung des vergangenen, nicht so ganz schlechten Kuratorensystems weist leider in die gegenläufige Richtung.

Keine Frage, wenn das als Algorithmus auf der Blockchain läuft, geht der Reward wieder mehr zu den Autoren. Ich verbuche das unter Wunschdenken. Ned hat in meinen Augen vor der Investorenmeute kapituliert.

  ·  6 years ago (edited)

So, aber jetzt kommen wir langsam zu dem Punkt, um den es mir geht: Wenn @ned sieht, dass die Community hinter dem Projekt steht, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, dass er sich der Idee öffnet (so ähnlich soll er sich auch gegenüber @scipio geäußert haben, aber das sage ich unter Vorbehalt, weil ich nicht selbst mit ihm in Kontakt stehe, es sich also um eine Information aus zweiter Hand handelt). Vor diesem Hintergrund ist auch meine Delegation zu verstehen ...

  ·  6 years ago (edited)

Ja, jetzt sind wir tatsächlich am springenden Punkt angelangt.

Neben allen Zweifeln am Sinn einer Reputation, wie sie auch immer geartet ist, bestehen seit HF 18/19 begründete Zweifel daran, dass Qualitatscontent überhaupt noch das Leitmotiv auf dem Steem ist. Bedenke: Es gibt im Whitepaper 2017 keinen Kurator mehr. Die ehemals zentrale Instanz zur Verteilung von Rewards wurde marginalisiert. Ich denke, dieser brutale Einschnitt in die uns zuvor revolutionär erscheinende Steemmechanik zeigt recht eindeutig die Richtung an, die @Ned und seine Investoren eingeschlagen haben.

Mit anderen Worten, lieber @jaki01, du glaubst noch an das Gute in Ned. Du glaubst es sogar so stark, dass du bereit warst, darauf eine nicht unerhebliche Delegation zu setzen, anstatt noch schnell aus der Mine zu raffen, was für die Blogger noch übrig ist. Das ist ja nahezu um Faktor 10 weniger geworden, seit inhaltlich vollkommen inaktive Investoren in der Lage sind, einen Großteil des Pools in ihr Wallet umzuleiten.

Ich meine, dass der „Meuchelmord am Kuratoren“ für uns alle eine klare und nachvollziehbare Handlung war. Nachvollziehbar in jeder Konsequenz. Damit hat sich der junge Steemit–Chef doch recht eindeutig positioniert. Wir wurden Zeugen, wie er vor den Investoren eingeknickt ist und das einzig zukunftsweisende, demokratische Moment seiner Blockchain ausradiert hat. Wie kannst du in dieser Lage noch an Besserung glauben? Jetzt, wo alles klar ist und die Verhältnisse geordnet sind wie gehabt, also ganz normal.

Zur HF 20 hätte Ned noch Gelegenheit, seinen groben Schnitzer, der selbst die fleißigsten Blogger desillusionierte, der auch seinem Ruf schwer geschadet hat (zumindest bei mir), irgendwie zurück zu drehen. Nichts davon klang bisher in den Ankündigungen und Diskussionen auf Github an. Sein Verrat, der Schulterschluss mit den Investoren dauert an. Der junge Mann traut seinem wilden Haufen angelockter Blogger nicht zu, den Wert des Steem alleine zu schaukeln und ich fürchte, dass er damit sogar recht hat.

Da wir gerade bei der Reputation sind:
@ned hat seiner Reputation außerordentlich geschadet. Er hat uns mit einem revolutionären Kuratorenversprechen fasziniert. Das hat zwar im Detail noch auf seine finale Durchsetzung gewartet, klang aber derart vielversprechend und revolutionär, dass sich bei ihm tatsächlich ein diametral unterschiedliches Publikum versammelte, um ihm beinahe die ewige Treue zu schwören. Im Frühjar 2017 hat er dann den Part seiner Blogger und Kuratoren auf dem Altar einer handvoll Investoren geopfert.

Ich glaube nicht mehr an @ned. Um meine ursprüngliche Begeisterung wieder anzufachen, müsste er verdammt viel ändern. Das steht nicht zu erwarten und ist jetzt, nach dem Sündenfall, noch um Größenordnungen schwieriger geworden. Begeisterten Bloggern brutal vor den Kopf zu stoßen, war jedenfalls einfacher, als den Investoren die Stange zu halten.

  ·  6 years ago (edited)

Ich kann dich schon verstehen, @afrog.
Ich glaube auch, dass an der Spitze (ich will die Aussage nicht auf @ned allein beschränken) einige alles, was mit technischer Innovation, Programmierkunst, neuen Anwendungsmöglichkeiten des STEEM und seiner Derivate (SMTs) zusammenhängt, gegenüber dem WERT einer funktionierenden, zufriedenen Community überbewerten.
Der 'normale' Blogger, der über gutes Essen, Reisen, Politik, seine Alltagserlebnisse etc. berichtet und dafür belohnt wird, wenn er das gut macht, ist ein absolut zentrales Standbein des STEEM. Unsere Blogging-Plattform ist es, die dem 'gewöhnlichen Bürger' Zugang zu Kryptowährungen verschafft - ein Alleinstellungsmerkmal von unschätzbarem Wert, das man nicht so einfach aufs Spiel setzen sollte. So meine Meinung.

Kurzer philosophischer Exkurs: Warum sind eigentlich immer Geldgeber gemeint, wenn von 'Investoren' die Rede ist? Es gibt doch auch 'Investoren', die viel ZEIT und ENERGIE darin investieren, dass die STEEM-Community weiterhin von pulsierendem Leben durchflutet wird, dass echte MENSCHEN miteinander interagieren, der Laden dadurch am Laufen bleibt und der Wert des STEEM steigt!

Ich glaube aber - vielleicht anders als du? - dass @ned sein Bestes gibt, und das seiner Meinung nach Richtige für den STEEM tut. Er setzt die Prioritäten aber etwas anders als wir. Das muss man letztlich auch so akzeptieren, und kann dennoch versuchen, im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu tun.
Verschiedene Menschen bewerten Dinge eben verschieden, das ist völlig normal. Es ist ja nicht nur so, dass Bewertungsunterschiede bezüglich dessen, was Priorität genießen sollte, zwischen uns und @ned bestehen, nein, auch zwischen dir und mir oder @shaka gibt es unterschiedliche Ansichten über den Nutzen von 'UA'. Damit müssen wir alle leben und das Beste draus machen. Wichtig ist, dass jeder sein Bestes gibt, mehr kann man nicht erwarten.

Ich gebe dir in allen Punkten Recht, lieber @jaki01. Dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen. Nur eins: Der Investor ist im aktuellen Sprachgebrauch immer Besitzer von mehr Ressourcen, als er zum Leben in Wohlstand braucht. Geld ist das Höchste, was ein Individuum in dieser Gesellschaft erreichen kann. Dagegen spielen ideelle Werte nur dann eine Rolle wenn es opportun erscheint unter der Prämisse, das eigene Ansehen und damit, in Folge, den Wohlstand zu mehren. Unsere Sprache trennt den Investoren ganz bewusst vom Invenst altruistischen Engagements.

Für @ned stehen Investoren an der Spitze der Gesellschaft. Wir dürfen nicht vergessen, dass er selbst einer ist. Aus der Ecke erwarte ich daher keine gewagten, gesellschaftliche Experimente mehr, von denen ich eines noch im Whitepaper 2016 entdecken konnte, als ich über die Kuratoren gelesen habe. Ich dachte, nicht recht zu verstehen, so revolutionär klang es dort in ganz nüchternen Worten der Blockchaintechnologie. Heute, nach den bereinigenden Hardforks weiß ich, dass es tatsächlich ein Irrtum von Ned gewesen ist.

Deine Hoffnung ehrt dich. Die nüchterne Existenz des Faktischen weist diese Hoffnung aber als unrealistischen Traum aus. Klugerweise hast du deine Errungenschaften aus der Blockchain nicht verschenkt, sondern nur delegiert.