Ein erster Versuch in der Weihnachtsbäckerei

in w74-rezepte •  6 years ago 

Heute bleibt der Backofen kalt!



Es gibt einen ganz entscheidenden Grund dafür, weshalb ich mich viel lieber mit der Pfanne und dem Messer in der Hand am Herd rumdrücke, als mit dem der Teigrolle und der Rührschüssel in der Backstube. Am Herd betrachte ich mir meine Produkte und sofort beginnt sich in meinem Kopf das Gemüse-Puzzle in ein ansehnliches Bild zu verwandeln. Mal mit Fleisch, mal mit Fisch oder (wie meistens) ohne diese Beilagen.
In der Backstube kann ich auf die Schokolade, das Mehl und die Nüsse bis zum Sanktnimmerleinstag klotzen. Es bleibt trotzdem Stückwerk, da ich ohne ein Rezept vollkommen hilflos bin. Mich an strikte Vorgaben zu halten, damit habe ich bereits im Alltag so meine Probleme, aber in der Backstube funktioniert es halt leider nur so.

Wenn es zu Weihnachten Plätzchen geben soll, dann hilft auch alles Jammern nicht.


Aber, Wolfram wäre ja nicht Wolfram, hätte er nicht auch hier eine Möglichkeit gefunden, von der Norm ein wenig abzuweichen. So starte ich heute mit Konfekt, welches dadurch überzeugt, dass es nicht noch den Umweg über den Backofen nehmen muss, bevor es im Mund landet, wo es schließlich definitiv hingehört. Ich habe mich für zwei Sorten Konfekt entschieden, die in der Zubereitung zwar sehr ähnlich sind, sich im Geschmack jedoch, je nach Vorliebe, stark unterscheiden können.

Was benötige ich überhaupt?

Die Zutaten:

  • 500 g grobe Haferflocken
  • 500 g feine Haferflocken
  • 400 g Kuvertüre oder Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil
  • 100 g Butter
  • ganze Haselnüsse
  • 400 g gemahlene Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln (Kostenfaktor)
  • 2 Gläser Marmelade, die sich im Geschmack deutlich unterscheiden sollten
  • 1 Becher Crème fraîche
  • 1 Glas eingelegte Sauerkirschen
  • Rum (Kirschlikör) und evtl. etwas O-Saft


Die Zubereitung:

Die groben Haferflocken machen sich in einer Schüssel breit und bekommen sofort Besuch von 200 g gemahlenen Nüssen und dem Inhalt aus dem Glas mit der Konfitüre (Marmelade).
Das wird jetzt sehr gut miteinander vermischt (Hände nutzen, kein Rührgerät) bis eine homogene Masse entsteht, die sich nachher gut formen lässt. Sollte sie zu trocken sein, gebt ihr ein wenig O-Saft (Kinderversion) oder etwas Rum oder Kirschlikör bei.
Nun nehme ich von dieser Masse auf meine, immer mit etwas Wasser befeuchteten Hände, gebe eine Sauerkirsche hinzu und forme kleine Kugeln, die ich dann auf einem Teller oder einem Blech zwischenlagere. Ist die Masse verarbeitet, geht es daran, die Kuvertüre verarbeitungsfähig zu machen.
Dazu stelle ich einen kleinen Topf mit etwas Wasser auf, das ich bis ungefähr 50° aufwärme. In eine Edelstahl- oder Glasschüssel kommt die grob gehackte Schokolade, die Butter und ein kleiner Schuss Rum. Diese Schüssel stelle ich auf den Topf mit dem warmen Wasser und bringe so die Schokolade zum Verlaufen.
Vorsicht: Die Kuvertüre darf nicht wärmer als 40° (max. 45°) werden, da sie sonst ihren Glanz verliert.
Sind Butter, Schokolade und Rum zu einer homogenen, zähflüssigen Schokosoße verrührt, tauchen die kleinen Kugeln in sie ein. Dabei immer darauf achten, dass die Kuvertüre nicht abkühlt, da sie sonst zu fest wird. Mit einem Gäbelchen fische ich das Treibgut aus dem süßen Nass und lege es auf ein Backpapier. Eventuell überflüssige Schokolade kann ich so nachher gut abkratzen und wieder verwenden.
Nun ist es jedem selbst überlassen, ob das Konfekt mit Kokosraspeln bepudert wird oder sie so einfach glänzend belassen bleiben.

Auf leckeren Abwegen:

Für die zweite Variante nutze ich die restliche Kuvertüre und gebe dieser Schokolade einen kräftigen Schlag Crème fraîche bei, da ich eine ganz sanfte Masse erhalten möchte, die beim Essen auf der Zunge quasi dahinschmilzt.
Dann vermische ich die feinen Haferflocken mit einer extrem intensiven Marmelade (ich nutze meine Hagebutten Marmelade) und einem kräftigen Schuss Rum. In dieser Masse verschwindet eine kleine Kugel der Schokomasse und eine ganze Haselnuss.
Es wiederholen sich die Ereignisse, da erneut kleine Kugeln geformt werden. Nur landen sie diesmal nicht im Schoko-Bad, sondern werden in einer Mischung aus Kakao, Puderzucker und Kokosraspeln gewendet.

In der nächsten Woche wage ich mich dann wirklich an den angeheizten Backofen ran. Aber, und das kann ich bereits jetzt versprechen, Herr Lecker und Frau Einfach werden Seite an Seite marschieren.

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Danke für die super Rezepte, mir lief schon beim lesen das Wasser im Munde zusammen. Werde das gleich mal ausprobieren.
Viel Glück bei den Backofen-Varianten!
Selbstverständlich ein 100% vote von mir

Herr Lecker und Frau einfach gefallen mir! Ich koche auch lieber als dass ich backe. Ist so'n Teig erst einmal im Backofen kann ich nicht mehr viel machen - beim Kochen habe ich mehr Chancen das Essen zu retten. Vielleicht probiere ich deine Varianten...

Guten Abend Wolfram, da geht es mir, ähnlich wie Dir: Kochen ja, Backen nein! Lach! Aber ich esse auch nicht so gerne Süßes, deswegen nicht so schlimm. Liebe Grüße Alexa

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sehr lecker schauts aus.....schön gemacht