Nebenwirkungen.
Wo fange ich an. Ich will ja nicht jammern, aber momentan macht mir das lesen und schreiben keinen Spaß. Meine Augen tränen. Nicht aus Schmerz, sondern vor Anstrengung.
Seit einigen Wochen bemerke ich, das meine Sehkraft zunehmend schlechter wird. Aber eine stärkere Brille hilft nicht. Ich sehe alles wie im Nebel und bin sehr blendempfindlich. Natürlich habe ich mich um einen Termin beim Augenarzt bemüht. Allerdings praktiziert mein bisheriger Augenarzt nicht mehr, ist im Ruhestand, und einen neuen zu finden stellte sich als gar nicht so einfach heraus. "Wir nehmen zu Zeit keine neuen Patienten mehr an." oder "Fragen Sie im September wieder nach." hörte ich von den meisten.
Aber Hartnäckigkeit zahlt sich aus und so hab ich schließlich einen relativ kurzfristigen Termin bei einem jüngeren Augenarzt bekommen. Kurz vor unserem Urlaub war ich schließlich dort.
Die Voruntersuchung, (Sehtest, Augen Innendruck Messung, Anamnese) führte eine Schwester durch.
Symbolbild
Schließlich schaute mir der Augenarzt tief in die Augen, und fragte "Sind sie im Rahmen der Behandlung ihrer Vorerkrankung mit Kortisonhaltigen Präparaten therapiert worden?" - "Allerdings - ja.".
Um es Kurz zu machen: die Diagnose lautete "Grauer Star", eine Trübung der Augenlinse, die bei vielen Menschen jenseits der 60 oder 70 auftritt. So alt bin ich noch nicht. Aber leider ist es so, das eine der vielen Nebenwirkungen von Kortison die Begünstigung von Grauem Star ist. Im Rahmen meiner GvHD-Therapie habe ich letztes Jahr längere Zeit regelmäßig Kortison Präperate einnehmen müssen.
Wie geht es weiter?
Grauer Star lässt sich zwar nicht mit Medikamenten heilen, aber durch eine, bzw. zwei Augen-Operationen, bei der die natürliche Linse durch eine künstliche aus Silikon oder einem speziellem Kunststoff ersetzt wird.
Ich habe auch schon meine OP-Termine: Ende Mai wird das linke und Mitte Juni das rechte Auge operiert. Die Einschränkung mit der ich zur Zeit leben muss, betrachte ich nicht als Rückschlag, sondern als kleinen Umweg auf dem Pfad der Genesung.
Ach ja, auf dem oberen Foto hab ich mal versucht, meinen derzeitigen Seh-Eindruck mit einem Fotobearbeitungsprogramm "nachzubauen".
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen.
Bildnachweis: [1] eigenes Werk, [2] Pixabay CC0
Hier findest du die Links zu allen bisher erschienenen Folgen meines Genesungstagebuches:
- Teil 1: Auf der Isolierstation der Hämatologie - Was passiert da eigentlich in meinem Körper?
- Teil 2: Auf "Am Wind Kurs" - Geburtstag feiern im Krankenhaus
- Teil 3: Die 72 Stunden Regel - Endlich nach Hause
- Teil 4: Prüfungen, Vorfreude und das Tal der dunklen Schatten
- Teil 5: Das Meer ruft - Ab in den Süden
- Teil 6: Club Nautique - Die Maus auf dem OP-Tisch
- Teil 7: Was bitteschön ist Steemit!? - 33. Hochzeitstag
- Teil 8: Leben mit MDS - Ich wünsche mir Zeit
- Teil 9: Russisch Roulette - Entscheidung fürs Leben
- Teil 10: Land in Sicht - das große Update
- Teil 11: Abschied und Neubeginn
- Teil 12: Flaute
- Teil 13: Roller Coaster
- Teil 14: Carpe Diem
- Teil 15: Grauer November
- Teil 16: Im Angesicht des Todes
- Teil 17: Unter den Lebenden
- Teil 18: Ich habe wieder Appetit und Lust auf's Kochen :-)
- Teil 19: Medikamentenstudie
- Teil 20: Kleine Schritte und große Pläne
- Teil 21: Mein zweiter 1. Geburtstag
- Teil 22: Ja, er lebt noch
Ohje, gut das du es sportlich nimmst aber trotzdem nicht schön.
Ich wünsche dir viel Kraft und gute Genesung mein Lieber. Hoffentlich kannst du die tollen, sonnigen Tage geniessen.
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Vielen Dank für deinen lieben Kommentar und die guten Wünsche. Ja und natürlich genieße ich das schöne Wetter :-)
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